BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Rückkehr syrischer Geflüchteter nach dem politischen Umbruch in Syrien sorgt in Deutschland für hitzige Debatten. Während einige Politiker die Möglichkeit einer Rückkehr in Betracht ziehen, betonen Wirtschaftsvertreter die unverzichtbare Rolle syrischer Fachkräfte, insbesondere im Gesundheitswesen.
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Die politische Landschaft in Deutschland ist derzeit von intensiven Diskussionen geprägt, die durch den Sturz von Bashar al-Assad in Syrien ausgelöst wurden. Einige Politiker sehen darin eine Gelegenheit, die Rückkehr syrischer Geflüchteter zu fördern. Doch diese Idee stößt auf Widerstand von Arbeitgebern und Industrievertretern, die den erheblichen Beitrag der syrischen Gemeinschaft zur deutschen Wirtschaft hervorheben.
Besonders im Hinblick auf den bestehenden Fachkräftemangel in Deutschland erscheint die Aufforderung zur Heimkehr nicht nachvollziehbar. Ulrich Temps, Geschäftsführer eines Malerbetriebs, hebt die Bedeutung der Integration syrischer Arbeitskräfte hervor, die nach sorgfältiger Ausbildung zu wertvollen Facharbeitern geworden sind. Auch Mohammed Redatotonji, ein ehemaliger syrischer Flüchtling, der nun mit seiner Familie in Hannover lebt, sieht seine Zukunft in Deutschland.
Die Diskussion um Migration steht weit oben auf der Agenda der Deutschen, insbesondere im Vorfeld der Bundestagswahlen im Februar 2025. Der konservative Politiker Friedrich Merz, ein potenzieller Kanzlerkandidat, erkennt im Sturz Assads zwar eine potenzielle Chance für eine Rückkehr, räumt jedoch ein, dass die Zeit dafür noch nicht reif ist.
Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung untermauern die erfolgreiche Integration: Je länger jemand in Deutschland bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Beschäftigung. Syrische Fachkräfte sind mittlerweile unverzichtbare Stützen, insbesondere im Gesundheitswesen. Laut syrischen Ärzteverbänden stellen sie die größte Gruppe ausländischer Mediziner in Deutschland.
Die Integrationsbeauftragte von Sachsen-Anhalt, Susi Moebbeck, betont, dass die Erfolge der Integration nicht verspielt werden dürfen. Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind auf diese Fachkräfte angewiesen, und ein Massenabgang würde spürbare Lücken hinterlassen, so Gerald Gaß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
In den sozialen Medien zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild: Eine Umfrage in einer Facebook-Gruppe für syrische Ärzte in Deutschland verdeutlichte die Skepsis gegenüber einer sofortigen Rückkehr. Die Zukunftsperspektiven vieler, wie der Gynäkologin Sandy Issa aus Berlin, bleiben daher vorerst mit Deutschland verbunden, obwohl die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in der Heimat weiterlebt.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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