LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Motorfinanzbranche steht vor einer potenziellen Umwälzung, da der Supreme Court im März 2025 eine Entscheidung treffen könnte, die Entschädigungsansprüche in Milliardenhöhe nach sich ziehen würde.
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Die britische Motorfinanzbranche sieht sich einer bedeutenden Herausforderung gegenüber, da der Supreme Court im März 2025 eine Entscheidung fällen könnte, die zu Entschädigungsansprüche in Höhe von 30 Milliarden Pfund führen könnte. Diese Entscheidung könnte das Geschäftsmodell vieler Kreditgeber grundlegend verändern und den gesamten Automobilmarkt beeinflussen.
Der Fall, der von Close Brothers und der FirstRand Bank initiiert wurde, ist eine Reaktion auf ein Urteil des Berufungsgerichts vom Oktober 2024. Dieses Urteil hatte entschieden, dass Autohändlern keine nicht offen gelegten Provisionen von Kreditgebern gezahlt werden dürfen. Diese Regelung stellt die bisherige Praxis der Branche in Frage, bei der Händler als Vermittler fungierten und Provisionen erhielten, ohne diese offenzulegen.
Adrian Dally, Direktor für Motorfinanzierung bei der FLA, sieht in der Entscheidung des höchsten Gerichts, die Berufung zuzulassen, eine Chance für Klarheit in der Branche. Die Auswirkungen des Berufungsurteils sind bereits spürbar, da fast 99% der Autofinanzierungsverträge zwischen 2007 und 2021 Vermittlungsprovisionen beinhalteten.
Die Transparenz steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Kunden müssen über Provisionen explizit informiert werden und ihr Einverständnis geben. Diese Forderung könnte das bisherige Modell, bei dem Händler durch nicht deklarierte Provisionen Verkäufe anregten, grundlegend verändern.
Die finanzielle Belastung für die Kreditgeber könnte enorm sein. RBC Capital Markets schätzt die Entschädigungsforderungen auf bis zu 33 Milliarden Pfund. Einige Banken haben bereits Rückstellungen gebildet, um potenzielle Verluste abzufedern. Größere Banken wie Lloyds und Barclays sind besser aufgestellt, um solche Verluste zu tragen, während kleinere Kreditgeber wie Close Brothers stärker unter Druck geraten könnten.
Die Entscheidung des Supreme Courts könnte auch die Tragfähigkeit des traditionellen, provisionsgetriebenen Ansatzes der Motorfinanzierung in Frage stellen. Sollten Kreditgeber gezwungen sein, ihre Provisionsstrukturen zu ändern und mehr Transparenz zu schaffen, könnte dies die Händlerbeteiligung reduzieren und die Finanzierungsbedingungen verschärfen.
Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Kreditgeber betreffen, sondern auch den gesamten Automobilmarkt, in dem Finanzierung eine entscheidende Rolle spielt. Die Branche steht vor der Herausforderung, sich an neue Regelungen anzupassen und gleichzeitig ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
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