SAN JOSE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Aktie von Super Micro Computer zeigt sich derzeit volatil, was bei Anlegern sowohl Besorgnis als auch Hoffnung auf zukünftiges Wachstum weckt.
Die jüngsten Entwicklungen rund um die Aktie von Super Micro Computer haben die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich gezogen. Nach einer Phase erheblicher Kursschwankungen stellt sich die Frage, ob die aktuelle Erholung nachhaltig ist oder ob weitere Rückschläge drohen. Die Aktie hat in den letzten Monaten eine regelrechte Achterbahnfahrt erlebt, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst wurde.
Ein wesentlicher Grund für die Volatilität war die Aufmerksamkeit, die das Unternehmen von Shortsellers wie Hindenburg erhielt. Berichte über eine Untersuchung durch das Justizministerium und der Verlust des Wirtschaftprüfers trugen zur Unsicherheit bei. Zudem stand das Unternehmen kurz vor einem Delisting, konnte dieses jedoch abwenden. Positiv zu vermerken ist, dass Super Micro mit der Massenauslieferung von Servern begonnen hat und neue NVIDIA Blackwell-KI-Lösungen vorgestellt hat.
Die vorläufigen Geschäftszahlen, die Super Micro kürzlich vorgelegt hat, enttäuschten jedoch die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn je Aktie fiel im zweiten Geschäftsquartal 2025 auf einen Wert zwischen 0,50 und 0,52 US-Dollar, während Analysten mit 0,613 US-Dollar gerechnet hatten. Auch der Umsatz blieb mit 5,6 bis 5,7 Milliarden US-Dollar hinter den Erwartungen von 5,77 Milliarden US-Dollar zurück.
Für das laufende Geschäftsjahr hat Super Micro seine Umsatzprognose gesenkt und rechnet nun mit 23,5 bis 25 Milliarden US-Dollar, nachdem zuvor 26 bis 30 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt wurden. Dennoch zeigt sich das Unternehmen optimistisch für die Zukunft: Für das Geschäftsjahr 2026 wird ein Umsatz von 40 Milliarden US-Dollar erwartet, was einem Wachstum von 60 Prozent entspräche. Diese Prognose basiert auf der Einführung von NVIDIAs Blackwell-Grafikprozessorplattformen und der Ausweitung von flüssigkeitsgekühlten Rechenzentrumslösungen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Bruttomarge von Super Micro, die im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 auf 11,2 Prozent gesunken ist. Im Vergleich dazu verzeichnen große Halbleiterkonzerne wie NVIDIA und Broadcom Bruttomargen von rund 75 Prozent. Für das zweite Quartal 2025 erwartet Super Micro Bruttomargen zwischen 11,8 und 11,9 Prozent.
Zusätzlich zu den vorläufigen Zahlen hat Super Micro eine Kapitalmaßnahme angekündigt: Die Ausgabe neuer vorrangiger Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 700 Millionen US-Dollar. Diese Anleihen sind zu einem Aufschlag von etwa 50 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittspreis der Stammaktien wandelbar und sollen unter anderem zur Finanzierung von Betriebskapital für Wachstum und Geschäftsausweitung verwendet werden.
In den letzten zwölf Monaten hat die Super Micro-Aktie rund 40 Prozent an Wert verloren. Dennoch konnte sie seit Jahresbeginn an der NASDAQ um etwa 57 Prozent zulegen. Am vergangenen Freitag stieg die Aktie um 13,32 Prozent und erreichte einen Kurs von 47,91 US-Dollar. Im vorbörslichen Handel am Dienstag legte sie zeitweise um weitere 4,36 Prozent auf 50,00 US-Dollar zu.
Analysten sind geteilter Meinung über die Zukunft der Aktie. Bei TipRanks haben sieben Wall-Street-Analysten in den letzten drei Monaten Kursziele für Super Micro angegeben. Drei empfehlen die Aktie zum Kauf, zwei raten zum Halten und zwei haben ein Sell-Rating vergeben. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 36,50 US-Dollar, was 23,82 Prozent unter dem letzten Schlusskurs liegt.
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