Südkorea setzt auf Drohnentechnologie trotz Rückschlägen

CHRISTCHURCH / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz eines kürzlichen Unfalls mit einer israelischen Drohne treibt Südkorea seine Bemühungen im Bereich unbemannter Technologien voran. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung eines loyalen Wingman, der die neuen KF-21 Boramae-Kampfflugzeuge der Luftwaffe begleiten soll.

Der jüngste Vorfall ereignete sich am 17. März, als eine IAI Heron-1-Drohne der südkoreanischen Armee bei der Landung in Yangju von der Landebahn abkam und mit einem geparkten Surion-Hubschrauber kollidierte. Beide Fluggeräte wurden abgeschrieben, was bedeutet, dass die Armee nun alle drei ihrer Herons durch Unfälle verloren hat.

Ungeachtet dessen steht das Land unter Druck, seine Drohnenpläne zu beschleunigen – und das aus Gründen, die über unmittelbare militärische Ausrüstungsüberlegungen hinausgehen. Kim Jae Yeop, ein leitender Forscher am Sungkyun Institute for Global Strategy in Seoul, erklärte, dass die niedrige Geburtenrate Südkoreas, eine der niedrigsten weltweit, eine bedeutende Rolle spielt.

„Die Anzahl der regulären Truppen in den Streitkräften, die derzeit etwa 500.000 beträgt, wird in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich auf weniger als 400.000 sinken“, sagte Kim. „Daher ergreift Seoul aktive Maßnahmen, um die Rolle unbemannter militärischer Systeme auszuweiten, um den Rückgang der Truppen auszugleichen. Diese Systeme können in großem Maßstab zu geringeren Kosten und ohne Lebensgefahr für Missionen erworben werden.“

Ein wichtiges Programm sah, dass Korean Air am 25. Februar einen neuen loyalen Wingman-Technologie-Demonstrator vorstellte – das Low Observable Unmanned Wingman System, oder LOWUS. Das stealth-fähige, turbofan-angetriebene LOWUS, das seit 2021 von der Agency for Defense Development finanziert wird, wurde im Korean Air Tech Center in Pusan enthüllt. Sein Erstflug wird noch in diesem Jahr erwartet, bevor 2027 bemannte-unbemannte Teaming-Flugtests stattfinden.

Mit einem internen Waffenschacht und einem Design, das dem amerikanischen XQ-58A Valkyrie ähnelt, gibt Korean Air eine Länge von 10,4 m und eine Spannweite von 9,4 m für das Flugzeug an. Wie bei ähnlichen Loyal-Wingman-Konzepten anderer Großmächte ist die Idee, dass die Drohnen Begleitmissionen von Angriffen über Überwachung bis hin zu Störungen und Eskorten fliegen.

Das LOWUS wird wahrscheinlich über einen heimischen Motor und ein aktiv elektronisch gescanntes Array-Radar verfügen. Korean Air sammelte Erfahrungen mit den erforderlichen Stealth-Technologien bei der Entwicklung der KUS-FC, oder Kaori-X, Drohne, die erstmals 2015 flog. In Zukunft wird erwartet, dass die südkoreanische Luftwaffe zusammengesetzte Staffeln aus bemannten Jägern und loyalen Wingmen einführt.

„Angesichts der Tatsache, dass nur eine kleine Anzahl von Ländern wie die USA, Australien und Russland ähnliche Systeme produziert und testet, unterstreicht das LOWUS die technologischen Errungenschaften Seouls“, sagte Kim. Ein weiteres laufendes Programm umfasst die Suche nach loitering Munitions für koreanische Spezialeinheiten. Eine Plattform soll noch in diesem Jahr ausgewählt werden, und Seoul stellt rund 22 Millionen US-Dollar für diesen Erwerb bereit.

Ausländische Typen wie die Switchblade 600 und Hero 120 werden in Betracht gezogen, mit dem Ziel, den Spezialeinheiten Schlagdrohnen zur Verfügung zu stellen, die sie unabhängig gegen nordkoreanische Invasoren einsetzen können, ohne externe Feuerunterstützung anfordern zu müssen.

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