KHARTOUM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein verheerender Luftangriff des sudanesischen Militärs hat in der Region Darfur ein Blutbad angerichtet und die Welt erneut auf die brutalen Realitäten des Bürgerkriegs in Sudan aufmerksam gemacht.
Der jüngste Luftangriff des sudanesischen Militärs auf einen belebten Markt in Darfur hat mindestens 54 Menschenleben gefordert und viele weitere verletzt. Diese Tragödie verdeutlicht die anhaltende Gewalt in einem der größten Kriegsgebiete Afrikas. Während das Militär in der Hauptstadt Khartoum Fortschritte macht, bleibt die Situation in Darfur ein erschreckendes Beispiel für die Grausamkeiten des Krieges. Die Bilder und Videos, die die Verwüstung in der Stadt Toura zeigen, wurden von der Sudan Witness Project geolokalisiert und bestätigen die Zerstörung eines 10.000 Quadratmeter großen Gebiets. Verschiedene Quellen berichten von unterschiedlichen Opferzahlen, wobei einige von über 200 Toten sprechen. Die sudanesische Armee bestreitet die Vorwürfe, dass es sich um einen Angriff auf Zivilisten handelte, und behauptet, dass sie sich an internationale Gesetze halte. Dennoch wird die Armee häufig für wahllose Bombardierungen in von den Rapid Support Forces (RSF) kontrollierten Gebieten kritisiert. Der Bürgerkrieg in Sudan hat seit seinem Beginn im April 2023 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen und zehntausende Todesopfer gefordert. Beide Konfliktparteien werden beschuldigt, Gräueltaten begangen zu haben, wobei die RSF besonders wegen ethnischer Massaker in Darfur im Fokus steht. Die jüngsten Ereignisse in Khartoum, wo das Militär die Kontrolle über wichtige Stadtteile zurückerlangt hat, könnten den Konflikt weiter anheizen. Sollte die RSF aus der Hauptstadt vertrieben werden, könnte sie sich nach Darfur zurückziehen und dort eine Parallelregierung etablieren. Dies könnte zu einer Spaltung des Landes führen, ähnlich wie in Libyen seit dem Arabischen Frühling. Experten warnen, dass die RSF ihre Bemühungen intensivieren könnte, die Hauptstadt von Nord-Darfur, El Fasher, zu erobern, wo bereits eine Hungersnot herrscht. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, auf diese eskalierende Krise zu reagieren und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.
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