BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie im Auftrag der Bundesregierung beleuchtet die Herausforderungen und Ungleichheiten im Musikstreamingmarkt. Trotz der theoretischen Möglichkeiten für unabhängige Künstler, ein breites Publikum zu erreichen, zeigt sich, dass die Vergütungsmodelle vor allem großen Künstlern zugutekommen.
Musikstreaming hat sich in den letzten Jahren als dominantes Modell für den Musikkonsum etabliert. Doch eine neue Studie, die von der Kulturstaatsministerin Claudia Roth in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass die erhoffte Demokratisierung des Musikmarktes ausgeblieben ist. Stattdessen profitieren vor allem große Künstler von den bestehenden Vergütungsmodellen, während unabhängige Musiker oft nur geringe Einnahmen erzielen.
Die Studie, die auf über 350 Seiten die Strukturen des Musikstreamingmarktes analysiert, kommt zu dem Schluss, dass Informationsasymmetrien und strukturelle Ungleichheiten weiterhin bestehen. Obwohl die Zeit der Kopierproblematik durch Streamingdienste beendet wurde, sind viele alte Probleme geblieben oder haben sich sogar verschärft.
Ein zentrales Thema der Untersuchung ist die Frage nach der Fairness der Vergütung für Streamingabrufe. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Künstler nur wenig an Streaming verdient. Laut den Befragungen von 2.868 Personen aus der Musikbranche stammen lediglich 13,9 Prozent ihrer Einnahmen aus Streaming, während 34 Prozent aus Live-Auftritten generiert werden. Erschreckend ist, dass knapp drei Viertel der Künstler jährlich weniger als 500 Euro aus Streamingabrufen erhalten.
Ein wesentlicher Kritikpunkt ist das sogenannte Pro-Rata-Modell, das die Ausschüttungen auf Basis des Anteils der Streams eines Rechteverwerters an der Gesamtzahl aller Streams berechnet. Dieses Modell bevorzugt etablierte Künstler, da Marketingkampagnen die Hörgewohnheiten stark beeinflussen können. Die Mehrheit der Befragten spricht sich daher für ein nutzerzentriertes Modell aus, bei dem die Abonnementgebühren einzelner Nutzer direkt an die Rechteinhaber der gehörten Musikstücke verteilt werden.
Ein weiteres Problem stellt die mangelnde Transparenz der Algorithmen dar, die bei Streamingdiensten wie Spotify und Social-Media-Plattformen wie TikTok eingesetzt werden. Tobias Holzmüller, Geschäftsführer der GEMA, betont, dass diese Algorithmen eine entscheidende Rolle dabei spielen, welche Musik erfolgreich ist und welche nicht. Die Intransparenz dieser Prozesse lässt vermuten, dass die Plattformen ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen bevorzugen.
Um die Vergütungssystematik des Streamings transparenter zu gestalten, empfiehlt ein Rechtsgutachten die Einrichtung einer zentralen Streaming-Transparenzstelle. Diese solle neutral agieren und Daten von Anbietern sowie Rechteinhabern sammeln, um in Streitfällen eine unabhängige Grundlage bieten zu können. Zudem wird eine Anpassung des Urheberrechtsgesetzes vorgeschlagen, um die rechtlich vorgesehene angemessene Vergütung durchsetzbar zu machen.
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