MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass intensiver Cannabiskonsum mit einer verringerten Gehirnaktivität während Gedächtnisaufgaben verbunden ist. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die langfristigen Auswirkungen von Cannabis auf die kognitiven Funktionen.
Die jüngste Studie, veröffentlicht in JAMA Network Open, zeigt, dass Personen mit einer Geschichte intensiven Cannabiskonsums eine geringere Gehirnaktivierung während einer Arbeitsgedächtnisaufgabe aufwiesen. Diese Assoziation blieb bestehen, selbst nachdem Teilnehmer ausgeschlossen wurden, die kürzlich Cannabis konsumiert hatten. Dies deutet darauf hin, dass häufiger Cannabiskonsum langfristige Auswirkungen auf die Gedächtnisprozesse des Gehirns haben könnte, selbst ohne aktuellen Konsum.
Mit der zunehmenden Legalisierung von Cannabis in den USA und weltweit wächst auch die Besorgnis über die Auswirkungen auf das Gehirn. Die steigende Zugänglichkeit von Cannabis geht einher mit höheren Raten von Cannabiskonsumstörungen und einer wachsenden öffentlichen Wahrnehmung, dass die Droge wenig Schaden anrichtet. Forscher bemühen sich, die langfristigen Auswirkungen von Cannabis auf die Gehirnfunktion, insbesondere bei jungen Erwachsenen, deren Gehirne sich noch entwickeln, besser zu verstehen.
Frühere Studien haben gezeigt, dass Cannabis die kognitive Leistung kurzfristig beeinträchtigen kann, insbesondere in Bereichen wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit. Es ist jedoch unklar, ob diese Effekte nach dem Absetzen der Droge anhalten. Gehirnregionen, die reich an Cannabinoid-Rezeptoren sind, wie der präfrontale Kortex, scheinen besonders empfindlich gegenüber THC, der Hauptwirkstoff in Cannabis, zu sein. Einige Hinweise deuten auf strukturelle Unterschiede in den Gehirnen von häufigen Cannabiskonsumenten hin, aber groß angelegte, gut kontrollierte Studien, die diese Veränderungen mit der tatsächlichen Gehirnfunktion in Verbindung bringen, sind begrenzt.
Die Forscher nutzten Daten aus dem Human Connectome Project, einer großen Studie mit über 1.000 Erwachsenen im Alter von 22 bis 37 Jahren, um die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn zu untersuchen. Die Teilnehmer wurden in Gruppen eingeteilt, die von Nichtnutzern bis zu Personen reichten, die die Droge mehr als 1.000 Mal in ihrem Leben konsumiert hatten. Während der Durchführung von Aufgaben, die Gehirnregionen aktivieren sollten, wurden funktionelle Magnetresonanztomographien (fMRI) durchgeführt.
Die Hauptentdeckung war, dass Personen mit einer Geschichte intensiven Cannabiskonsums eine geringere Gehirnaktivierung während einer Arbeitsgedächtnisaufgabe zeigten. Diese Reduktion war am stärksten in Gehirnregionen ausgeprägt, die mit exekutiver Kontrolle verbunden sind, wie der dorsolaterale präfrontale Kortex, der mediale präfrontale Kortex und die anteriore Insula, die alle hohe Konzentrationen an Cannabinoid-Rezeptoren aufweisen.
Interessanterweise fanden die Forscher keinen starken Zusammenhang zwischen einer Cannabisabhängigkeitsdiagnose und der Gehirnaktivität. Dies deutet darauf hin, dass formale Diagnosen möglicherweise nicht das volle Ausmaß der cannabisbedingten Veränderungen der Gehirnfunktion erfassen. Vielmehr schien die Häufigkeit des Konsums über das Leben hinweg am relevantesten zu sein.
Die Forscher betonen die Notwendigkeit weiterer Langzeitstudien, um festzustellen, ob diese Veränderungen reversibel sind, wie lange sie anhalten und ob sie bedeutende Auswirkungen auf Verhalten, psychische Gesundheit oder Lebensqualität haben. Die Ergebnisse tragen zu einem wachsenden Verständnis bei, wie Cannabiskonsum mit Veränderungen in der Gehirnreaktion während kognitiver Aufgaben verbunden ist.
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