MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie von OpenAI und dem MIT Media Lab wirft ein Licht auf die emotionalen Auswirkungen der intensiven Nutzung von ChatGPT. Während die Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend in unseren Alltag integriert wird, zeigt die Forschung, dass eine kleine Gruppe von Nutzern, die als ‘Power-User’ bezeichnet werden, durch die intensive Nutzung von ChatGPT verstärkt Gefühle von Einsamkeit und sozialer Isolation erleben.
Die jüngste Untersuchung von OpenAI, unterstützt von Microsoft, in Zusammenarbeit mit dem MIT Media Lab, hat aufgedeckt, dass die intensive Nutzung von ChatGPT mit einem Anstieg von Einsamkeitsgefühlen und sozialer Isolation verbunden sein kann. Die Forscher analysierten Millionen von textbasierten und tausenden von Audio-Interaktionen, um eine kleine Gruppe von ‘Power-Usern’ zu identifizieren, die eine starke Korrelation zwischen der intensiven Nutzung von ChatGPT und einem erhöhten Gefühl der Einsamkeit zeigten.
Die Ergebnisse der Studie, die diese Woche veröffentlicht wurden, werfen Fragen zu den emotionalen Konsequenzen der Mensch-KI-Interaktion auf, insbesondere da konversationelle KI-Tools immer mehr in den Alltag integriert werden. Die Forscher stellten fest, dass eine kleine Anzahl von Nutzern für einen unverhältnismäßig großen Anteil der emotionalen Hinweise verantwortlich ist, die aus den Benutzerinteraktionen extrahiert wurden.
In der Studie, die 4.000 Nutzer befragte und fast 1.000 Teilnehmer über vier Wochen verfolgte, wurde auch ein Paradoxon im Zusammenhang mit dem Advanced Voice Mode von ChatGPT hervorgehoben. Während sprachbasierte Interaktionen anfänglich dazu beitrugen, Einsamkeitsgefühle zu reduzieren, neigten Nutzer, die zu Beginn hohe Einsamkeitswerte berichteten, dazu, das Tool übermäßig zu nutzen, was ihren Zustand im Laufe der Zeit verschlechtern könnte.
Die Forscher testeten zwei KI-Antwortstile: einen ‘neutralen Modus’, der formell und effizient sein sollte, und einen ‘engagierenden Modus’, der darauf abzielte, eine emotionale Verbindung zu fördern. Power-User berichteten von größerer Einsamkeit bei der Interaktion mit der neutralen Konfiguration im Vergleich zur engagierenden.
Mit über 400 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern weltweit könnte die Erkenntnis, dass intensive Nutzung von ChatGPT mit Einsamkeit korreliert, weitreichende Implikationen haben. Die Studien wurden mit dem GPT-40 Modell von OpenAI durchgeführt, das im Mai 2024 veröffentlicht wurde, und nicht mit dem neuesten GPT-4.5 Modell, das letzten Monat eingeführt wurde.
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