WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie beleuchtet die Wahrnehmung dunkler Persönlichkeitsmerkmale bei politischen Führern und deren Einfluss auf das Wählerverhalten.
In einer aktuellen Studie, die im Journal of Research in Personality veröffentlicht wurde, wird untersucht, wie die Wahrnehmung von dunklen Tetrad-Merkmalen bei Politikern das Wählerverhalten beeinflusst. Diese Merkmale umfassen Machiavellismus, Narzissmus, Psychopathie und Sadismus. Die Studie konzentriert sich auf die US-Präsidentschaftswahl 2020 und vergleicht die Wahrnehmung von Donald Trump und Joe Biden.
Die Forscherin Monika Prusik wurde durch globale politische Trends, wie den Aufstieg des Populismus und die Personalisierung der Politik, motiviert, um zu erforschen, wie diese Merkmale die Wahlergebnisse beeinflussen könnten. Die Studie umfasste 456 amerikanische Teilnehmer, die über MTurk rekrutiert wurden. Diese bewerteten die dunklen Tetrad-Merkmale von Trump und Biden mit einer angepassten Version der Short Dark Tetrad-Skala.
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Donald Trump als auch Joe Biden als Träger dunkler Tetrad-Merkmale wahrgenommen wurden, wobei Trump signifikant höher in Narzissmus, Psychopathie und Sadismus bewertet wurde. Machiavellismus wurde beiden Kandidaten in ähnlichem Maße zugeschrieben. Diese Wahrnehmungen wurden stark durch die politische Zugehörigkeit der Teilnehmer beeinflusst.
Demokraten schrieben Trump höhere Werte in den dunklen Merkmalen zu, während sie Biden positiver bewerteten. Republikaner hingegen nahmen Biden als dunkler wahr als Demokraten, bewerteten Trump jedoch immer noch etwas höher in Narzissmus. Interessanterweise wurde Narzissmus und Machiavellismus manchmal als vorteilhaft angesehen, insbesondere wenn sie einem bevorzugten Kandidaten zugeschrieben wurden, während Psychopathie und Sadismus die Unterstützung konsequent verringerten.
Die Bereitschaft der Wähler, für einen Kandidaten zu stimmen, wurde durch die Wahrnehmung dieser Merkmale beeinflusst. Narzissmus und Machiavellismus waren im Allgemeinen mit höherer Unterstützung verbunden, während Psychopathie und Sadismus die Unterstützung verringerten. Die Studie zeigt auch, dass die Wahrnehmung der dunklen Merkmale eines Kandidaten die Bereitschaft beeinflusste, für den gegnerischen Kandidaten zu stimmen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrnehmung dunkler Tetrad-Merkmale bei politischen Kandidaten eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Wahlpräferenzen spielt, wobei ihre Auswirkungen komplex und von der Parteizugehörigkeit vermittelt sind. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Studie auf subjektiven Wahrnehmungen der Kandidaten basiert, die möglicherweise durch Medienberichte und politische Vorurteile beeinflusst sind.
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