MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, die zunehmend von Stress und emotionalen Belastungen geprägt ist, zeigt sich eine bemerkenswerte Verbindung zwischen Geist und Körper: das sogenannte Broken-Heart-Syndrom. Diese stressbedingte Herzschwäche, auch bekannt als Takotsubo-Kardiomyopathie, tritt nach extremen emotionalen oder physischen Belastungen auf und führt zu einer vorübergehenden Schwächung des Herzmuskels.
Die Geschichte von Maria Carraballo, die während eines Urlaubs in Puerto Rico eine beängstigende Erfahrung machte, verdeutlicht die Auswirkungen von Stress auf das Herz. Während sie mit ihren Enkeln schwamm, geriet sie in eine lebensbedrohliche Situation, die ihr Herz stark beanspruchte. Stunden später fand sie sich mit Brustschmerzen und Atemnot in der Notaufnahme wieder. Die Diagnose: Broken-Heart-Syndrom.
Diese Erkrankung, die oft mit einem Herzinfarkt verwechselt wird, zeigt, wie stark emotionale Belastungen den Körper beeinflussen können. Dr. Joy Gelbman, Kardiologin am New York-Presbyterian und Weill Cornell Medicine, erklärt, dass das Syndrom durch einen plötzlichen Anstieg von Stresshormonen, insbesondere Adrenalin, ausgelöst wird. Diese Hormone schwächen den Herzmuskel, was zu Symptomen wie Brustschmerzen und Atemnot führt.
Interessanterweise zeigt sich das Syndrom häufig bei Frauen über 50, obwohl es auch bei Männern und jüngeren Menschen auftreten kann. In etwa einem Drittel der Fälle lässt sich kein spezifisches Ereignis als Auslöser identifizieren. Die Symptome ähneln denen eines Herzinfarkts, jedoch ohne die typischen Verstopfungen der Herzkranzgefäße. Dies macht die Diagnose oft schwierig.
Die gute Nachricht ist, dass die meisten Patienten sich vollständig erholen. Medikamente wie Betablocker werden oft vorübergehend verschrieben, um das Herz zu entlasten. Dr. Sudip Saha von Kaiser Permanente betont, dass die Behandlung in der Regel unkompliziert ist und keine Operation erfordert. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens ist gering.
Die Zunahme von Fällen während der Covid-19-Pandemie unterstreicht die Bedeutung von Stressmanagement für die Herzgesundheit. Dr. Grant Reed von der Cleveland Clinic berichtet von einem vierfachen Anstieg der Fälle im Jahr 2020. Dies zeigt, wie eng psychische und physische Gesundheit miteinander verbunden sind.
Um das Risiko zu minimieren, ist es wichtig, sowohl körperlich als auch emotional auf sich zu achten. Programme wie die Stress-Less-Serie von NPR bieten wissenschaftlich fundierte Strategien zur Stressbewältigung an. Diese Ansätze können helfen, positive Gefühle zu fördern und die Fähigkeit zu verbessern, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.
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