BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Steuer- und Abgabenlandschaft in Deutschland steht 2025 vor bedeutenden Veränderungen. Während eine geplante Steuerreform vielen Arbeitnehmern Entlastungen verspricht, steigen die Sozialabgaben auf ein Niveau, das seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde.
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Die geplante Steuerreform für 2025 in Deutschland verspricht auf den ersten Blick Entlastungen für Millionen von Arbeitnehmern. Doch die steigenden Sozialabgaben könnten diese Vorteile schnell wieder zunichtemachen. Besonders der zusätzliche Beitrag zur Krankenversicherung und die neuen Bemessungsgrenzen belasten viele Einkommen erheblich. Ob am Ende des Monats tatsächlich mehr Netto vom Bruttogehalt übrig bleibt, hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter Gehaltshöhe, Familienstand und Kinderfreibeträge.
Die Steuerentlastungen umfassen eine Erhöhung des Grundfreibetrags und die Anpassung des Steuertarifs gegen die sogenannte kalte Progression. Dies führt dazu, dass viele Arbeitnehmer weniger Lohnsteuer zahlen müssen. Singles, Ehepaare und Familien mit mittlerem Einkommen profitieren grundsätzlich von diesen Änderungen. Ein Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen von etwa 7500 Euro kann sich 2025 über ein Plus von bis zu 58 Euro netto freuen, ein Effekt der angepassten Steuertarife.
Auf der anderen Seite stehen jedoch die höheren Sozialbeiträge. Insbesondere der Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung ist um 0,8 Prozentpunkte auf durchschnittlich 2,5 Prozent gestiegen, was einem Anstieg von fast 50 Prozent entspricht. In Kombination mit steigenden Beitragsbemessungsgrenzen, etwa in der Kranken- und Rentenversicherung, werden die Entlastungen bei vielen Arbeitnehmern wieder aufgezehrt.
Besonders betroffen sind Arbeitnehmer, die ein Bruttogehalt an der neuen Bemessungsgrenze verdienen. Beispielsweise liegt die Grenze in der gesetzlichen Krankenversicherung nun bei 5512 Euro monatlich, nach 5175 Euro im Vorjahr. Wer knapp oberhalb dieser Grenze verdient, zahlt auf den Mehrverdienst nun deutlich höhere Beiträge. Auch Gutverdiener trifft es: Die Bemessungsgrenze für die Rentenversicherung wurde auf 8050 Euro angehoben. Das bedeutet, dass Gehaltserhöhungen oberhalb dieser Schwelle ebenfalls stärker belastet werden.
Dennoch gibt es Ausnahmen: Besonders Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt zwischen 7000 und 7500 Euro können sich freuen. Hier sorgt der progressive Steuertarif dafür, dass die Steuerentlastungen den Anstieg bei den Sozialabgaben überkompensieren. Das Resultat: ein Plus von bis zu 58 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die progressive Struktur des Steuertarifs führt dazu, dass bestimmte Einkommensgruppen profitieren, während andere stärker belastet werden.
Die aktuelle Entwicklung zeigt die Schwächen des deutschen Steuer- und Abgabensystems. Laut Experten könnten auslaufende Bemessungsgrenzen, bei denen Sozialabgaben ab einem bestimmten Einkommen prozentual sinken, helfen, Belastungssprünge zu vermeiden. Ob solche Reformen politisch durchsetzbar sind, bleibt jedoch fraglich. Die zur Bundestagswahl antretenden Parteien setzen in ihren Programmen eher auf weitere Entlastungen, deren Finanzierung oft unklar bleibt.
Während einige Parteien auf Steuersenkungen und Wirtschaftswachstum setzen, schlagen andere eine Erhöhung der Spitzen- und Reichensteuersätze vor, um die Kosten zu decken. 2025 bringt für viele Arbeitnehmer eine bittere Erkenntnis: Steuerentlastungen allein reichen nicht aus, um die steigenden Sozialabgaben zu kompensieren. Singles und Familien mit mittlerem Einkommen spüren die Belastung besonders, während einige Gutverdiener von der Reform profitieren.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Steuerreform 2025: Wer profitiert und wer verliert?".
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