MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Besteuerung von Non-Fungible Tokens (NFTs) stellt sowohl Hersteller als auch Investoren vor neue Herausforderungen. Da es bisher keine verbindlichen steuerlichen Vorgaben gibt, müssen sich Betroffene an bestehenden Regelungen orientieren.

Die Welt der Non-Fungible Tokens (NFTs) ist noch relativ neu und dynamisch, was auch steuerliche Fragen aufwirft. NFTs unterscheiden sich von fungiblen Token wie Bitcoin dadurch, dass sie einzigartig sind und oft als digitale Kunstwerke auftreten. Diese Einzigartigkeit macht die steuerliche Einordnung komplex, da es bisher keine klaren Vorgaben gibt. Hersteller und Investoren müssen sich daher an bestehenden steuerlichen Regelungen orientieren, die für ähnliche Fälle gelten.

Für Hersteller von NFTs gibt es zwei mögliche steuerliche Einordnungen: Einkünfte aus einer künstlerischen Tätigkeit oder gewerbliche Einkünfte. Bei der künstlerischen Tätigkeit wird davon ausgegangen, dass der Schöpfer eine eigenschöpferische Leistung mit einer gewissen Gestaltungshöhe erbringt. Dies könnte bei anspruchsvollen digitalen Kunstwerken der Fall sein. Alternativ kann die Tätigkeit als gewerblich eingestuft werden, was jedoch zusätzliche Steuerpflichten wie die Gewerbesteuer mit sich bringt.

Auch beim Handel mit NFTs gibt es Unterschiede in der steuerlichen Behandlung. Hier wird zwischen gewerblichem und privatem Handel unterschieden. Für den gewerblichen Handel können die vom Bundesfinanzhof entwickelten Abgrenzungskriterien für den Wertpapier- und Devisenhandel herangezogen werden. Eine Gewerblichkeit liegt vor, wenn der Handel in einem bankentypischen Umfang erfolgt oder spezielle berufliche Kenntnisse eingesetzt werden.

Im privaten Handel gelten andere Regeln. Hier wird der Verkauf von NFTs als privates Veräußerungsgeschäft betrachtet, ähnlich wie bei Kryptowährungen. Erfolgt der Verkauf innerhalb eines Jahres nach dem Kauf, wird der Gewinn mit dem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert. Nach Ablauf dieser Frist können Gewinne steuerfrei sein. Diese Regelung könnte auch für NFTs übernommen werden, da die Finanzverwaltung oft keine Unterscheidung zwischen fungiblen und nicht-fungiblen Token macht.

Die Unsicherheit in der steuerlichen Behandlung von NFTs führt dazu, dass sowohl Hersteller als auch Investoren gut beraten sind, sich von Experten im Kryptosteuerrecht beraten zu lassen. Da bisher weder Gerichte noch das Bundesfinanzministerium klare Richtlinien veröffentlicht haben, bleibt die steuerliche Einordnung von NFTs ein komplexes und unsicheres Terrain.

Insgesamt zeigt sich, dass die steuerliche Behandlung von NFTs sowohl für Hersteller als auch für Investoren eine Herausforderung darstellt. Die fehlenden verbindlichen Vorgaben erfordern eine sorgfältige Prüfung jedes Einzelfalls, um rechtliche und finanzielle Risiken zu minimieren. Mit der zunehmenden Popularität von NFTs ist jedoch zu erwarten, dass sich die steuerlichen Rahmenbedingungen in Zukunft weiterentwickeln werden.

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Steuerliche Herausforderungen bei NFTs: Was Investoren und Hersteller wissen müssen
Steuerliche Herausforderungen bei NFTs: Was Investoren und Hersteller wissen müssen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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