LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung der britischen Regierung, die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung zu erhöhen, hat im Einzelhandel für erhebliche Unruhe gesorgt.
Die britische Regierung hat eine unerwartete Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung angekündigt, die ab April in Kraft treten soll. Diese Maßnahme, die eine zusätzliche steuerliche Belastung von 25 Milliarden Pfund mit sich bringt, trifft den Einzelhandel hart. Simon Roberts, CEO von Sainsbury’s, äußerte seine Besorgnis über die Auswirkungen auf die Kalkulationen der Unternehmen und die steigenden Kosten im Einzelhandel.
Roberts kritisierte, dass diese Erhöhung nicht im Wahlprogramm der Labour-Partei enthalten war, die versprochen hatte, die Steuern für arbeitende Menschen nicht zu erhöhen. Die plötzliche Entscheidung der Regierung setzt die Unternehmen unter erheblichen Druck, da sie ihre Finanzpläne mit einem Vorlauf von zwölf Monaten oder mehr erstellen.
Die Supermärkte stehen bereits vor der Herausforderung steigender Kosten. Sainsbury’s rechnet allein durch die Erhöhung des Mindestlohns und der Versicherungsbeiträge mit zusätzlichen Kosten von rund 140 Millionen Pfund. Auch Tesco sieht sich gezwungen, Preiserhöhungen in Betracht zu ziehen, um die gestiegenen Kosten auszugleichen.
Zusätzlich zu den Sozialversicherungsbeiträgen wird die Branche durch eine neue Öko-Abgabe auf Verpackungen belastet, die bis zu 2 Milliarden Pfund kosten könnte. Diese zusätzlichen finanziellen Belastungen führen zu einem Rückgang der Aktienkurse von Unternehmen wie Sainsbury’s, Marks & Spencer und Tesco.
Um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, plant Sainsbury’s, die Löhne in diesem Jahr in zwei Etappen zu erhöhen. Diese Maßnahme soll helfen, die Belastungen durch die gestiegenen Kosten zu managen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Die Auswirkungen dieser steuerlichen Änderungen könnten weitreichend sein, da sie nicht nur die Supermärkte, sondern auch andere Bereiche des Einzelhandels betreffen. Experten warnen davor, dass die zusätzlichen Kosten letztlich an die Verbraucher weitergegeben werden könnten, was zu höheren Preisen und einer möglichen Verringerung der Kaufkraft führen könnte.
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