Stellantis verlängert Produktionsstopp im Werk Mirafiori aufgrund schwacher Nachfrage

TURIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Automobilhersteller Stellantis sieht sich mit einer anhaltend schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen konfrontiert, was zu einer Verlängerung des Produktionsstopps im Werk Mirafiori führt. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Automobilindustrie weltweit mit Herausforderungen in der Umstellung auf Elektromobilität kämpft.

Der Automobilriese Stellantis hat angekündigt, den Produktionsstopp im italienischen Werk Mirafiori um zwei Wochen bis zum 20. Januar 2025 zu verlängern. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, insbesondere dem elektrischen Fiat 500, dessen Produktion ursprünglich nur bis Anfang Januar pausiert werden sollte. Die Entscheidung spiegelt die derzeitigen Herausforderungen wider, mit denen die Automobilindustrie in Europa konfrontiert ist, da die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Das Werk Mirafiori, das auch für die Produktion von Maserati-Modellen bekannt ist, war bereits im Laufe des Jahres mehrfach von Produktionsunterbrechungen betroffen. Während die Fertigung ruht, bleiben administrative und forschungsbezogene Einrichtungen weiterhin in Betrieb. Diese Unterbrechungen sind Teil einer größeren Problematik, die die gesamte Branche betrifft, da viele Hersteller mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen.

Parallel zu den Schwierigkeiten in Mirafiori hat Stellantis im November die Produktion im britischen Luton-Werk eingestellt, das fast 120 Jahre lang Vauxhall-Fahrzeuge herstellte. Diese Schließung ist ein weiteres Zeichen für die Umwälzungen, die die Automobilindustrie derzeit durchläuft, da sie sich an veränderte Marktbedingungen und die wachsende Bedeutung der Elektromobilität anpassen muss.

Ein weiterer Faktor, der die aktuelle Situation bei Stellantis beeinflusst, ist der Rückgang der Auslieferungen um 20 Prozent im dritten Quartal, insbesondere in Nordamerika. Diese Entwicklung hat das Unternehmen dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bestände abzubauen und die Produktion an die aktuelle Nachfrage anzupassen. Die Herausforderungen in Nordamerika spiegeln die globalen Trends wider, bei denen die Nachfrage nach traditionellen Fahrzeugen sinkt und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge langsamer als erwartet verläuft.

Inmitten dieser Herausforderungen trat CEO Carlos Tavares im Dezember aufgrund strategischer Differenzen von seinem Posten zurück, obwohl sein Ruhestand erst für 2026 geplant war. Sein Rücktritt wirft Fragen über die zukünftige strategische Ausrichtung von Stellantis auf, insbesondere in Bezug auf die Elektromobilität und die Anpassung an die sich schnell verändernden Marktbedingungen.

Die Automobilindustrie steht vor einer entscheidenden Phase, in der die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen entscheidend für den Erfolg der Hersteller ist. Stellantis‘ Entscheidung, die Produktion im Werk Mirafiori zu pausieren, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Branche noch vor großen Herausforderungen steht, um die Umstellung auf nachhaltige Mobilität erfolgreich zu gestalten.