BELVIDERE / DETROIT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Stellantis hat angekündigt, über 5 Milliarden US-Dollar in seine US-Produktionsstätten zu investieren, um seine Marktposition zu stärken und auf die politischen Unsicherheiten unter Präsident Trump zu reagieren.
Stellantis, ein führender Akteur in der Automobilindustrie, hat kürzlich bekannt gegeben, dass es über 5 Milliarden US-Dollar in seine Produktionsstätten in den USA investieren wird. Diese Entscheidung folgt einem Treffen zwischen Unternehmenschef John Elkann und dem US-Präsidenten Donald Trump, bei dem die Stärkung der US-Fertigungskapazitäten im Mittelpunkt stand. Die Investition zielt darauf ab, die Arbeitsplätze der amerikanischen Belegschaft zu sichern und die Produktion zu erweitern.
Besondere Aufmerksamkeit erhält das Werk in Belvidere, Illinois, das 1,2 Milliarden US-Dollar erhalten soll. Hier wird ein neues mittelgroßes Pick-up-Modell produziert, was zur Schaffung von 1.500 neuen Arbeitsplätzen führen wird. Diese Entwicklung wurde von den Senatoren Dick Durbin und Tammy Duckworth begrüßt, die die wirtschaftlichen Vorteile für die Region hervorhoben.
Zusätzlich zu Belvidere plant Stellantis Investitionen in seine Werke in Detroit, Toledo und Kokomo. Diese Standorte sind für die Produktion von Modellen der Marken Dodge und Jeep sowie für Fahrzeugmotoren bekannt. Die Investitionen sind Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die Produktionskapazitäten in den USA zu stärken und die Abhängigkeit von Importen zu verringern.
Die Entscheidung von Stellantis, in den USA zu investieren, steht im Einklang mit den Bemühungen anderer Automobilhersteller, ihre Präsenz auf dem US-Markt zu festigen. Präsident Trump hat mit globalen Strafzöllen gedroht, die bestehende Lieferketten beeinträchtigen könnten. Dies stellt eine Herausforderung für europäische Autohersteller wie Stellantis, Volkswagen und Volvo dar, die sich an die neuen Bedingungen anpassen müssen.
Die Gewerkschaft United Auto Workers hat die Investitionen von Stellantis als Erfolg für die Belegschaft gewürdigt. Shawn Fain, Präsident der Gewerkschaft, betonte, dass dies das Ergebnis eines harten Kampfes der Arbeiter sei, um zuvor zurückgezogene Zusagen des ehemaligen CEO Carlos Tavares wiederherzustellen. Diese Investitionen zeigen die Macht der Arbeiter, große Konzerne zur Rechenschaft zu ziehen.
Stellantis verfolgt mit seiner Plattformstrategie einen flexiblen Ansatz, der es ermöglicht, Fahrzeuge mit Verbrennungs-, Hybrid- und Elektroantrieb in denselben Fabriken zu produzieren. Dies erlaubt dem Unternehmen, schnell auf politische Änderungen zu reagieren. Dennoch bleibt Stellantis durch mögliche US-Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko verwundbar, da etwa 40 Prozent der in den USA verkauften Fahrzeuge dort gefertigt werden.
Der Konzern steht unter Druck, nachdem CEO Tavares im Dezember zurückgetreten ist und der Aktienkurs seit März des Vorjahres um 50 Prozent gefallen ist. Elkann hat Gespräche mit den Regierungen in Italien und Frankreich sowie der Europäischen Kommission geführt, um die Beziehungen zu zentralen Stakeholdern zu verbessern.
Zusätzlich zu den US-Investitionen plant Stellantis auch Investitionen von 2 Milliarden Euro in Italien, um die Produktion dort zu erhöhen. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, um die globale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken.
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