Stellantis investiert in die Zukunft der italienischen Automobilproduktion

ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Stellantis hat eine umfassende Investitionsstrategie vorgestellt, um die italienischen Produktionsstandorte zu stärken und die Fertigung neuer Modelle zu fördern.

Stellantis hat kürzlich eine bedeutende Investition in Höhe von 2 Milliarden Euro angekündigt, um die Produktionskapazitäten in Italien zu erweitern und die Fertigung neuer Fahrzeugmodelle zu unterstützen. Diese Initiative zielt darauf ab, die italienischen Werke bis 2032 mit Produktionsaufträgen zu sichern und den Fokus auf Elektro- und Hybridfahrzeuge zu legen. Die Unterstützung durch den italienischen Staat in Höhe von 1,6 Milliarden Euro unterstreicht die strategische Bedeutung dieser Maßnahmen.

Die Ankündigung erfolgte im Rahmen eines Treffens mit dem italienischen Industrieminister Adolfo Urso sowie Vertretern von Lieferanten und Gewerkschaften. Nach einer Phase angespannter Beziehungen zwischen Stellantis und der italienischen Regierung, insbesondere im Hinblick auf die Marke Fiat, markiert diese Investition einen Wendepunkt in der Zusammenarbeit.

Ein zentraler Aspekt der Strategie von Stellantis ist die Sicherung der Produktionskapazitäten in allen italienischen Werken. Ab 2026 sollen neue Modelle eingeführt werden, um die Produktion zu steigern. Dabei sind die Produktionszuweisungen bis 2032 gesichert, ohne dass öffentliche Gelder für die Investitionen erforderlich sind. Zwischen 2021 und 2025 wurden bereits 10 Milliarden Euro investiert, um die Infrastruktur zu modernisieren.

Der italienische Industrieminister Adolfo Urso hat zudem staatliche Unterstützung in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zugesagt, um die italienische Automobilzulieferkette zu stärken. Mehr als eine Milliarde Euro sollen bereits im kommenden Jahr bereitgestellt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.

In der Produktionsstätte in Pomigliano d’Arco plant Stellantis ab 2028 die Fertigung von mindestens zwei Kompaktmodellen auf der neuen ‚STLA Small‘-Plattform. Der Klassiker Panda wird bis 2030 weitergebaut, bevor eine neue Generation eingeführt wird. Diese Maßnahmen sollen die Produktionskapazitäten erheblich erweitern und die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Werke stärken.

In Melfi wird ab 2025 die Produktion von Modellen wie dem Jeep Compass sowie Lancia Gamma und DS7 in Elektro- und Hybridvarianten aufgenommen. Diese Modelle sollen die Produktionsvolumina des Werks verdreifachen. Das Modell DS8 wird ausschließlich als Elektroauto hergestellt, was die Ausrichtung auf nachhaltige Mobilität unterstreicht.

Im Werk in Cassino plant Stellantis die Produktion von Großmodellen, darunter der neue Alfa Romeo Stelvio SUV ab dem nächsten Jahr und die Alfa Romeo Giulia Sport-Limousine ab 2026. Diese Modelle werden nun auch als Hybridvarianten in Betracht gezogen, um den steigenden Anforderungen an umweltfreundliche Fahrzeuge gerecht zu werden.

Der Mirafiori Komplex, Heimat der Marke Fiat, wird ab Ende 2025 eine Hybridversion des Fiat 500 fertigen. Die nächste Generation wird dort bis 2032-2033 produziert. Zudem soll die eDCT-Getriebeproduktion signifikant gesteigert werden. Das europäische Hauptquartier von Stellantis wird in Mirafiori angesiedelt, was die Bedeutung des Standorts unterstreicht.

In der Atessa-Produktionsstätte hat die Fertigung von großen E-Vans kürzlich begonnen, mit einer neuen Van-Version, die 2027 erscheinen soll. Diese Entwicklungen zeigen das Engagement von Stellantis, die Produktion von Elektrofahrzeugen voranzutreiben und die Marktposition zu stärken.

Das Werk in Termoli, wo Stellantis größter Investor der Batterie-Joint-Venture ACC ist, wird hinsichtlich seiner Umwandlung in eine Gigafactory weiterhin evaluiert. Der Betrieb in der französischen Gigafactory hat bereits begonnen, was die strategische Ausrichtung auf die Batterieproduktion unterstreicht.

In Modena, dem Sitz der Luxusmarke Maserati, wird das Werk zum Zentrum für ‚High-End‘-Fahrzeuge ausgebaut. Auch wenn noch keine genauen Pläne zur Wiederbelebung der Marke vorliegen, zeigt dies die Ambitionen von Stellantis, im Luxussegment Fuß zu fassen.