Steigende Heizkosten belasten deutsche Haushalte trotz milder Winter

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz eines vergleichsweise milden Winters stehen viele deutsche Haushalte vor der Herausforderung steigender Heizkosten. Besonders Gaskunden sind von den Preiserhöhungen betroffen, während Heizölkunden auf stabilere Preise hoffen können.

Die Heizsaison 2024/2025 bringt für viele deutsche Haushalte finanzielle Belastungen mit sich, da die Heizkosten trotz eines milden Winters steigen. Besonders betroffen sind Gaskunden, die mit einem Anstieg der Kosten um etwa 23 Prozent rechnen müssen. Dies liegt nicht nur an der Wetterlage, sondern auch an den gestiegenen Preisen für Gas. Heizölkunden hingegen könnten von stabileren Preisen profitieren, obwohl auch hier ein leichter Anstieg um rund ein Prozent zu verzeichnen war.

Das Vergleichsportal Verivox hat kürzlich eine Analyse veröffentlicht, die zeigt, dass die Heizkosten für viele Haushalte in Deutschland steigen. Die Wiedereinführung des vollen Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent im Frühjahr 2024 hat die Gaskosten zusätzlich in die Höhe getrieben. Dennoch sind die extremen Energiepreise der Krisenjahre 2022/2023 mittlerweile Geschichte. Laut Verivox betrugen die Heizölkosten für ein Einfamilienhaus in der vergangenen Heizperiode durchschnittlich 1.554 Euro, was einen leichten Anstieg von rund einem Prozent darstellt.

Optimistischere Einschätzungen kommen von HeizOel24, wo man für Heizölkunden eher stabilere bis leicht sinkende Kosten erwartet. Oliver Klapschus, Geschäftsführer von HeizOel24, betont, dass die drastischen Preissprünge des Jahres 2022 nun endlich überwunden seien. Die Heizölpreise sind seit Jahresbeginn gesunken, was den Haushalten etwas Entlastung verschafft. Auch Holzpellets wurden zuletzt wieder günstiger, was alternative Heizmethoden attraktiver macht.

Eine Analyse von Techem zeigt, dass der durchschnittliche Heizverbrauch für Heizöl, Erdgas und Fernwärme bundesweit um 23,6 Prozent gestiegen ist. Matthias Hartmann von Techem führt dies auf nachlassende Einsparanstrengungen bei anhaltend hohen Energiepreisen zurück. Baupolitisch wird über das sogenannte Heizungsgesetz im neuen Koalitionsvertrag gesprochen. Die Ampel-Koalition hatte das Gesetz für klimafreundlichere Heizungssysteme eingeführt, die künftige Koalition aus Union und SPD plant hingegen eine Überarbeitung, um es technologisch offener und einfacher zu gestalten.

Der Deutsche Mieterbund hebt die Rolle der Vermieter in Bezug auf die Heizkosten hervor. Faktoren wie der Sanierungsstand eines Gebäudes und die Effizienz der Heizungsanlage beeinflussen die Nebenkostenabrechnung, die zumeist gegen Ende des Jahres erfolgt. Auch die Erhöhung des CO2-Preises im Jahr 2025 dürfte fossile Nutzer weiter belasten. Die Diskussionen um die zukünftige Energiepolitik und die Anpassung der Heizsysteme an klimafreundlichere Standards werden in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein.

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