FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der hessische Pharmakonzern Stada plant einen milliardenschweren Börsengang, um seine langfristigen Expansionsziele zu sichern. Unterstützt wird dieser Schritt durch eine neue Führungsstruktur und ein starkes Wachstum.
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Der Pharmakonzern Stada, bekannt für Produkte wie Grippostad, plant einen bedeutenden Börsengang, der rund um Ostern 2025 stattfinden könnte. Dieser Schritt wird von einer umfassenden Neustrukturierung der Unternehmensführung begleitet, um die Rückkehr an die Börse optimal zu gestalten. Andreas Fibig, ein ehemaliger Manager von Bayer und derzeit im Vorstand von Novo Nordisk, soll als unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender fungieren. Seine langjährige Erfahrung in der Pharma- und Konsumgüterbranche wird als wertvoller Beitrag zur strategischen Ausrichtung von Stada angesehen.
Die operative Leitung bleibt in den Händen von Peter Goldschmidt, der seit 2018 als CEO das Wachstum des Unternehmens vorantreibt. Unter seiner Führung hat Stada im Jahr 2023 einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro erzielt, was einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das bereinigte EBITDA stieg um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. Diese positiven Entwicklungen sind auf Übernahmen und die Expansion in rezeptfreie Markenprodukte sowie Spezialpharmazeutika zurückzuführen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist die Bündelung der Unternehmensführung in einer börsennotierten Konzernholding nach niederländischem Recht, die weiterhin in Deutschland ansässig sein soll. Diese Struktur könnte Bain Capital und Cinven, den derzeitigen Eigentümern, durch den Börsengang Einnahmen zwischen einer und zwei Milliarden Euro einbringen. Ein mittelfristiges Ziel ist die Aufnahme in den MDax, was die Position von Stada auf dem Markt weiter stärken würde.
Ein bedeutender Schritt war die Abspaltung des Russlandgeschäfts, das mehr als 15 Prozent des Umsatzes ausmachte. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um den Verkaufsplänen der Eigentümer nicht im Weg zu stehen. Trotz der geopolitischen Spannungen aufgrund des Ukrainekriegs blieb Stada aus humanitären Gründen im russischen Markt aktiv. Diese Entscheidung zeigt das Engagement des Unternehmens, auch in schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernehmen.
Die Übernahme von Stada durch Bain Capital und Cinven im Jahr 2017 für 5,3 Milliarden Euro und die anschließende Entnahme von der Börse waren strategische Schritte, um das Unternehmen neu auszurichten. Ein geplanter Verkauf an andere Investoren scheiterte jedoch an zu niedrigen Angeboten. Der nun geplante Börsengang soll die nächste Wachstumsphase einleiten und Stada in eine neue Ära führen.
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