MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Immobilienmarkt zeigt Anzeichen einer Stabilisierung, nachdem er in den letzten Jahren von einem Preisverfall geprägt war. Trotz steigender Hypothekenzinsen bleibt der Preistrend insgesamt aufwärtsgerichtet, insbesondere in großen Städten.
Der Immobilienmarkt in Deutschland erlebt eine Phase der Stabilisierung, die sich durch einen moderaten Preisanstieg von 1,9 Prozent im Jahr 2024 bemerkbar macht. Diese Entwicklung folgt auf einen signifikanten Preisverfall, der in den letzten Jahren zu beobachten war. Trotz der Herausforderungen durch steigende Hypothekenzinsen bleibt der Markt robust, insbesondere in urbanen Zentren wie Berlin, Hamburg und München, wo die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin hoch ist.
Die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden zeigen, dass die Preise für Wohnungen und Häuser im letzten Quartal des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,9 Prozent gestiegen sind. Auch im Vergleich zum Vorquartal ist ein leichter Anstieg von 0,3 Prozent zu verzeichnen. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass sich der Markt von den Turbulenzen der vergangenen Jahre erholt und auf einem stabileren Niveau einpendelt.
Ein wesentlicher Faktor, der die Preisentwicklung beeinflusst, sind die gestiegenen Hypothekenzinsen. Diese haben die Erschwinglichkeit von Immobilien beeinträchtigt, was insbesondere für Erstkäufer eine Herausforderung darstellt. Dennoch bleibt der Preistrend in den großen Städten positiv, da die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt. Martin Güth, Ökonom bei der Landesbank Baden-Württemberg, betont, dass die Preise sich auf einem neuen, stabileren Niveau befinden, was auf eine gesunde Marktentwicklung hindeutet.
Der Immobilienboom, der 2022 seinen Höhepunkt erreichte, wurde durch die gestiegenen Zinssätze gebremst. Laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft erlebte der Markt im Jahr 2023 den stärksten Preisverfall seit sechs Jahrzehnten. Doch der Sommer desselben Jahres brachte eine Stabilisierung der Preise, unterstützt durch teilweise gesunkene Kreditzinsen, die dem Baugewerbe wieder mehr Aufträge einbrachten.
Für das Jahr 2024 prognostizieren Banken einen moderaten Preisanstieg, jedoch keinen Boom wie in den Zeiten der Niedrigzinsen. Baufinanzierungen mit zehnjähriger Laufzeit erfordern nun im Durchschnitt 3,7 Prozent Zinsen, mit der Aussicht auf einen weiteren Anstieg auf bis zu vier Prozent. Diese Entwicklung könnte die Dynamik des Marktes weiter beeinflussen.
Trotz der Herausforderungen durch möglicherweise anhaltende Zinsanstiege sieht LBBW-Ökonom Güth keine drastischen Änderungen am Immobilienmarkt voraus. Der Preistrend bleibt aufwärtsgerichtet, insbesondere in kreisfreien Großstädten und den sieben Metropolen, wo die Preise teilweise sogar sprunghaft ansteigen. Regionale Unterschiede bleiben bestehen: Während in ländlichen Gebieten die Preise leicht zurückgingen, verzeichneten Großstädte wie Berlin, Hamburg und München einen Preisanstieg.
Besonders begehrt sind Ein- und Zweifamilienhäuser, die im urbanen Umfeld erheblich an Wert gewinnen. Diese Entwicklung zeigt, dass trotz der Herausforderungen durch steigende Zinsen der deutsche Immobilienmarkt weiterhin attraktiv bleibt, insbesondere für Investoren, die auf langfristige Wertsteigerungen setzen.
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