MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Meta-Analyse hat gezeigt, dass die kognitiven Fähigkeiten von Frauen über den gesamten Menstruationszyklus hinweg stabil bleiben. Diese Erkenntnis widerspricht weit verbreiteten Mythen, die hormonelle Schwankungen mit kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung bringen.
Die Vorstellung, dass der Menstruationszyklus die kognitiven Fähigkeiten von Frauen beeinflusst, ist tief in der Geschichte verwurzelt. Diese Annahme hat sich in verschiedenen gesellschaftlichen Diskursen manifestiert, von Medienberichten bis hin zu politischen Diskussionen. Doch eine neue Meta-Analyse, veröffentlicht in PLOS One, stellt diese Annahmen in Frage und zeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in den kognitiven Fähigkeiten von Frauen während der verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus gibt.
Die Forscher um Daisung Jang führten eine umfassende Analyse durch, die 102 Studien mit insgesamt 3.943 Teilnehmerinnen und 730 Vergleichen umfasste. Dabei wurden kognitive Bereiche wie Aufmerksamkeit, Kreativität, exekutive Funktionen, Intelligenz, Gedächtnis, motorische Fähigkeiten, räumliches Vorstellungsvermögen und verbale Fähigkeiten untersucht. Die Studien bewerteten die kognitive Leistung von Frauen in mindestens zwei klar definierten Phasen des Menstruationszyklus.
Um die Ergebnisse zu standardisieren, verwendeten die Forscher ein Fünf-Phasen-Modell des Menstruationszyklus: Menstruation, Follikelphase, Periovulation, Lutealphase und Prämenstruation. Die Effektgrößen wurden mit Hedges’ g geschätzt, und methodische Inkonsistenzen wurden korrigiert. Zusätzliche Robustheitsprüfungen konzentrierten sich auf Studien mit hormonell bestätigten Zyklusphasen und solche mit einer 80%igen Übereinstimmung der Phasendefinitionen.
Die Analyse ergab keine signifikanten oder konsistenten Unterschiede in den kognitiven Fähigkeiten über den gesamten Zyklus hinweg. Selbst in Bereichen, in denen frühere Studien mögliche Veränderungen angedeutet hatten, wie Gedächtnis, räumliches Vorstellungsvermögen und verbale Leistung, waren die beobachteten Effekte klein, inkonsistent und nicht robust gegenüber Korrekturen für Mehrfachvergleiche.
Ein Beispiel hierfür ist ein anfänglicher Vorteil in der räumlichen Genauigkeit während der Ovulation im Vergleich zur Follikelphase, der jedoch in hormonell bestätigten Studien nicht mehr nachweisbar war. Auch die getrennte Analyse von Geschwindigkeit und Genauigkeit zeigte keine zuverlässigen Trends über die Zyklusphasen hinweg.
Die Forscher schlossen zudem einen Publikationsbias aus, was darauf hindeutet, dass das Fehlen von signifikanten Ergebnissen nicht auf selektive Berichterstattung zurückzuführen ist. Eine Einschränkung der Studie ist, dass viele der analysierten Studien kleine Stichprobengrößen hatten und auf selbstberichteter Zyklusverfolgung statt auf hormonellen Tests basierten.
Diese Meta-Analyse liefert überzeugende Beweise dafür, dass die kognitiven Fähigkeiten von Frauen über den Menstruationszyklus hinweg stabil bleiben. Dies trägt dazu bei, langjährige Mythen über hormonelle Einflüsse auf die weibliche Kognition zu entkräften und unterstreicht die Notwendigkeit für groß angelegte, rigoros kontrollierte Forschung in diesem Bereich.
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