Spannungen im Nahen Osten: Eskalation und Massenproteste in Israel

TEL AVIV / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zeigen eine besorgniserregende Eskalation der Spannungen zwischen Israel und seinen Nachbarn. Die Region steht erneut im Fokus internationaler Aufmerksamkeit, da militante Gruppen aus dem Libanon und dem Jemen Raketen auf Israel abfeuern, während die israelische Luftwaffe Vergeltungsschläge durchführt.

Die jüngsten Spannungen im Nahen Osten haben zu einer erneuten Eskalation der Gewalt geführt. Am Samstag feuerten militante Gruppen aus dem Libanon Raketen auf Israel, was zu einer Reihe von Vergeltungsangriffen der israelischen Luftwaffe auf Stellungen der Hisbollah-Miliz führte. Die Hisbollah bestreitet jedoch, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Diese Ereignisse folgen auf die Wiederaufnahme der israelischen Offensive im Gazastreifen, die die Waffenruhe mit der Hamas faktisch beendet hat.

In Israel heulten am frühen Sonntagmorgen erneut die Warnsirenen, als eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen wurde. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren Explosionen zu hören, jedoch wurden keine Verletzten gemeldet. Die israelische Armee tötete bei einem Luftangriff im südlichen Gazastreifen einen hochrangigen Hamas-Funktionär, Salah al-Bardawil, was die militärischen Fähigkeiten der Hamas weiter schwächen soll.

Seit Beginn des Gaza-Krieges vor eineinhalb Jahren sind nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde über 50.000 Palästinenser getötet worden. Diese Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen, werden jedoch von internationalen Organisationen als weitgehend glaubwürdig angesehen.

Im Libanon tötete die israelische Armee ein Mitglied der Hisbollah in einer Region, aus der sich die Miliz gemäß einem Waffenruhe-Abkommen hätte zurückziehen sollen. Die Lage eskalierte am Samstag, als die israelische Armee drei Raketen aus dem Libanon abfing. Die Hisbollah bestreitet ihre Beteiligung, während libanesische Sicherheitskreise von den ersten Angriffen der Miliz seit Beginn der Waffenruhe sprechen.

Die israelische Armee reagierte mit Angriffen auf mehrere Orte im südlichen Libanon, wobei mindestens sechs Menschen getötet wurden. Libanons Premierminister Nauaf Salam warnte, dass Israel das Land in einen neuen Krieg ziehen könnte. Die UN-Mission Unifil sprach von einer extrem fragilen Situation und warnte vor einer neuen Eskalation der Gewalt.

In Israel kam es am Samstagabend zu den größten Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seit Wochen. Mehr als 100.000 Teilnehmer warfen der Regierung vor, mit dem Wiederaufflammen der Kämpfe in Gaza die Befreiung der Geiseln zu gefährden. Die Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs Ronen Bar, die das Oberste Gericht vorerst aussetzte, sorgte für zusätzliche Spannungen.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen entsenden die USA einen weiteren Flugzeugträger in den Nahen Osten, um ihre Präsenz in der Region zu verstärken. Die USS Carl Vinson wird die USS Harry S. Truman begleiten, um die Feuerkraft gegen die Huthi-Miliz im Jemen zu erhöhen. Präsident Donald Trump kündigte an, die Angriffe auf die Huthi zu verstärken und drohte dem Iran mit Konsequenzen für deren Unterstützung der Miliz.

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