WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US Space Force hat kürzlich die ersten Verträge für ihr neues Commercial Augmentation Space Reserve (CASR) Programm unterzeichnet. Dieses Pilotprojekt zielt darauf ab, die Kapazitäten der Space Force durch die Einbindung kommerzieller Raumfahrtunternehmen zu erweitern.
Die US Space Force hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um ihre Kapazitäten im Bereich der Raumfahrtüberwachung zu erweitern. Mit der Unterzeichnung der ersten Verträge für das Commercial Augmentation Space Reserve (CASR) Programm werden vier Unternehmen in das Pilotprojekt eingebunden. Diese Unternehmen sollen Daten zur Überwachung des Weltraums bereitstellen, was in Krisenzeiten die Fähigkeiten der Space Force erheblich steigern könnte. Die Verträge, die am 1. März in Kraft traten, haben einen Gesamtwert von 1,1 Millionen US-Dollar. Obwohl die finanziellen Mittel begrenzt sind, markiert dieses Projekt einen wichtigen Schritt in Richtung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen militärischen und kommerziellen Akteuren im Weltraum. CASR ist das Pendant der Space Force zur Civil Reserve Air Fleet (CRAF), einem Programm, das kommerzielle Fluggesellschaften in militärische Logistikoperationen einbindet. Ziel ist es, im Krisenfall auf die Fähigkeiten kommerzieller Raumfahrtunternehmen zurückzugreifen, um beispielsweise Satellitenkommunikation oder die Verfolgung gegnerischer Satelliten zu gewährleisten. Der Leiter des Commercial Space Office der Space Force, Col. Richard Kniseley, betonte die Bedeutung des Pilotprojekts, um Prozesse zu testen und die Grundlage für zukünftige Kooperationen zu schaffen. Ein zentrales Thema ist dabei die Frage, wann und wie die US-Regierung kommerzielle Satellitendienste im Krisenfall priorisieren oder einschränken kann. Diese sogenannte “Shutter Control”-Politik ist seit langem umstritten, aber für viele Anbieter von Satellitenbildern eine bekannte Bedingung. Neben der rechtlichen und bürokratischen Klärung dieser Fragen arbeitet das Commercial Space Office auch an einem finanziellen Schutz für CASR-Mitglieder, deren Satelliten im Kriegsfall beschädigt werden könnten. Die Verträge beinhalten bereits eine vorverhandelte Kapazitätserhöhung, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Zudem wird es exklusive Zugänge zu militärischen Planspielen geben, um die Zusammenarbeit zu vertiefen. Die Space Force plant, das CASR-Programm auf weitere Bereiche wie Satellitenkommunikation und taktische Überwachung auszuweiten. Eine Analyse der Bedürfnisse des Indo-Pazifik-Kommandos in Bezug auf kommerzielle Satellitenkommunikation wurde bereits abgeschlossen, und ähnliche Untersuchungen für das Europäische Kommando sind im Gange. Diese Entwicklungen könnten die Rolle kommerzieller Raumfahrtunternehmen in militärischen Operationen grundlegend verändern und neue Möglichkeiten für die Branche eröffnen.
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