MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der heutigen digitalen Welt sind soziale Medien allgegenwärtig und bieten eine Plattform für den Austausch von Ideen und Selbstdarstellung. Doch eine neue Studie der Simon Fraser University wirft ein kritisches Licht auf die potenziellen Gefahren, die mit der intensiven Nutzung dieser Plattformen verbunden sind.
Die Forschung zeigt, dass eine intensive Nutzung sozialer Medien stark mit psychischen Störungen in Verbindung steht, die auf Wahnvorstellungen basieren, wie Narzissmus und Körperdysmorphie. Diese Plattformen bieten Nutzern die Möglichkeit, verzerrte Selbstwahrnehmungen zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, ohne dass die Realität sie überprüft. Dies kann bestehende psychische Gesundheitsprobleme verschärfen.
Die virtuelle Umgebung sozialer Medien ermöglicht es den Nutzern, der sozialen Kontrolle zu entkommen, was zu einer Intensivierung der wahnhaften Selbstbilder führen kann. Die Forscher betonen, dass soziale Medien an sich nicht schädlich sind, aber in Kombination mit realer Isolation können sie ungesunde mentale Zustände erheblich verstärken.
Besonders betroffen sind Störungen wie die narzisstische Persönlichkeitsstörung, die Körperdysmorphie, Erotomanie und Anorexie. Diese Störungen gedeihen auf Plattformen, die unrealistische und selbstfördernde Identitäten ohne realitätsbasierte Überprüfung ermöglichen.
Die Studie, die in BMC Psychiatry veröffentlicht wurde, analysierte über 2.500 Publikationen und fand heraus, dass Formen von Wahnvorstellungen die am weitesten verbreitete Art von psychischen Störungen im Zusammenhang mit hoher sozialer Mediennutzung sind. Die Forscher weisen darauf hin, dass viele beliebte Apps und Plattformen mentale und physische Wahnvorstellungen aufrechterhalten und verstärken, indem sie eine selbstfördernde, aber ungenaue Selbstdarstellung ermöglichen.
Bernard Crespi, Professor für Biowissenschaften und Canada Research Chair in Evolutionary Genetics and Psychology an der SFU, erklärt, dass soziale Medien Bedingungen schaffen, unter denen Wahnvorstellungen leichter erzeugt und aufrechterhalten werden können. Dies liegt an der Präsenz von Plattformen und Apps, die die Ursachen der Störung fördern, sowie an der Abwesenheit effektiver Realitätsprüfungen.
Die Forscher betonen, dass soziale Medien nicht von Natur aus problematisch sind, aber die virtuellen Welten in Kombination mit sozialer Isolation im „realen Leben“ schaffen Umgebungen, in denen Menschen ein wahnhafteres Selbstbild ohne Überprüfung aufrechterhalten können.
Während soziale Medien positive Vorteile durch die Schaffung von Gemeinschaften und das Gefühl von Zusammengehörigkeit bieten können, argumentieren Crespi und seine Co-Autorin Nancy Yang, dass höher gefährdete Personen oft negativ von einer hohen Nutzung sozialer Medien betroffen sind.
Die Studie schließt mit der Empfehlung, dass Menschen mit Störungen, die hohe Wahnvorstellungen beinhalten, von einer Reduzierung ihrer sozialen Mediennutzung profitieren würden. Sie fordert auch weitere Forschungen zu den spezifischen Merkmalen sozialer Medien, die Wahnvorstellungen fördern, und sucht nach Wegen, um Online-Interaktionen realitätsnäher zu gestalten.
Um dies zu erreichen, zitieren die Forscher das Potenzial von Technologien wie Augenkontakt-Interfaces, 3D-Perspektiven, Avataren und anderen immersiven Technologien.
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Softwareentwickler KI Anwendungen (m/w/d)
Product Owner - Künstliche Intelligenz & Innovation (m/w/d)
Consultant KI Technologien (w/m/d)
Softwareentwickler (m/w/d) AI
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Soziale Medien und das Risiko von Wahnvorstellungen: Eine neue Perspektive" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Soziale Medien und das Risiko von Wahnvorstellungen: Eine neue Perspektive" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die deutsche Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Soziale Medien und das Risiko von Wahnvorstellungen: Eine neue Perspektive« bei Google Deutschland suchen und bei Google News recherchieren!