MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Erkennung von glücklichen Gesichtern durch soziale Gruppenzugehörigkeit beeinflusst wird. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für die Entwicklung von KI-Systemen zur Gesichtserkennung haben.



Die Fähigkeit, Emotionen in Gesichtern schnell zu erkennen, ist ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Interaktion. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Menschen glückliche Gesichter schneller erkennen, wenn die abgebildete Person ihrer eigenen sozialen Gruppe oder einer Mehrheitsgruppe angehört. Diese Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Personality & Social Psychology Bulletin veröffentlicht.

Douglas Martin und seine Kollegen untersuchten, ob der sogenannte Happy-Face-Vorteil, also die Tendenz, glückliche Gesichter schneller als andere Gesichtsausdrücke zu erkennen, je nach sozialen Kategorien des Wahrnehmenden und der Zielperson variiert. Frühere Forschungen haben diesen Effekt konsistent beobachtet, jedoch scheint seine Stärke zwischen verschiedenen Rassen- und Geschlechtergruppen zu variieren.

Einige Studien berichten von einem starken Happy-Face-Vorteil bei weißen Gesichtern, während die Ergebnisse für schwarze und männliche Gesichter gemischt sind. Diese Inkonsistenzen deuten darauf hin, dass der Effekt nicht universell ist, sondern durch intergruppale Beziehungen geprägt wird.

Aufbauend auf Theorien der sozialen Kategorisierung, die vorschlagen, dass Menschen Emotionen unterschiedlich verarbeiten, je nachdem, ob ein Gesicht zur eigenen Gruppe oder einer Fremdgruppe gehört, testeten die Forscher, ob der Happy-Face-Vorteil ein flexibles, kontextabhängiges Phänomen ist, das von Rassen- und Geschlechterdynamiken beeinflusst wird.

Die Forscher führten fünf Experimente durch, um zu untersuchen, wie soziale Kategoriedynamiken den Happy-Face-Vorteil beeinflussen. Teilnehmer aus verschiedenen ethnischen Hintergründen (Weiße, Schwarze und Chinesen) wurden über Prolific Academic rekrutiert und absolvierten eine schnelle Emotionenkategorisierungsaufgabe. Sie identifizierten den emotionalen Ausdruck (glücklich oder wütend) von Gesichtern aus verschiedenen Rassen- und Geschlechtergruppen so schnell und genau wie möglich.

In Experiment 1 zeigten weiße Teilnehmer einen starken Happy-Face-Vorteil für weiße Gesichter, jedoch nicht für chinesische Gesichter. Im Gegensatz dazu zeigten chinesische Teilnehmer einen Happy-Face-Vorteil sowohl für ihre eigene Gruppe als auch für weiße Gesichter, was darauf hindeutet, dass die Exposition gegenüber Mehrheitsgruppenmitgliedern (weiße Individuen im Vereinigten Königreich, wo die Studie durchgeführt wurde) die Emotionserkennung beeinflusst.

Experiment 2 zeigte ein klareres Muster des Ingroup-Bias. Sowohl schwarze als auch chinesische Teilnehmer zeigten einen signifikant stärkeren Happy-Face-Vorteil für Mitglieder der eigenen Gruppe als für Mitglieder der Fremdgruppe. Dies deutet darauf hin, dass Menschen in Abwesenheit einer dominanten Rassengruppe stärker auf Ingroup-Favoritismus zurückgreifen, wenn sie Emotionen erkennen.

Die Experimente 3a-3c lieferten weitere Beweise dafür, dass die Exposition gegenüber Mehrheitsgruppen den Happy-Face-Vorteil beeinflusst. In Experiment 3a kategorisierten chinesische Wahrnehmende glückliche weiße Gesichter schneller als glückliche schwarze Gesichter, was die Idee verstärkt, dass Menschen effizienter glückliche Ausdrücke von Mehrheitsgruppenmitgliedern verarbeiten.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass der Happy-Face-Vorteil kein festes kognitives Vorurteil ist, sondern ein flexibler, sozial getriebener Prozess. Diese Erkenntnisse könnten Auswirkungen auf die Entwicklung von KI-Systemen zur Gesichtserkennung haben, die in der Lage sind, soziale Kontexte zu berücksichtigen.

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Soziale Gruppenzugehörigkeit beeinflusst Gesichtserkennung
Soziale Gruppenzugehörigkeit beeinflusst Gesichtserkennung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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