Sonnenteleskop Sunrise III bereit für neuen Stratosphärenflug

ESRANGE SPACE CENTER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III steht kurz vor einem weiteren bedeutenden Stratosphärenflug, nachdem alle Tests erfolgreich abgeschlossen wurden.

Das Sonnenobservatorium Sunrise III, getragen von einem Ballon, hat die entscheidenden Tests am Esrange Space Center nahe des Polarkreises bestanden und ist bereit für seinen nächsten Flug. Das Observatorium, das vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung geleitet wird, soll in einer Höhe von über 35 Kilometern einzigartige Daten von der Sonne sammeln. Die Instrumente und Systeme des sieben Meter hohen Observatoriums haben in den Tests einwandfrei funktioniert.

Der genaue Starttermin bleibt jedoch noch offen, da die stratosphärischen Winde, die das Observatorium westwärts bis nach Kanada tragen sollen, noch nicht die erforderliche Stärke erreicht haben. Prognosen zufolge könnten diese Winde Ende Mai zunehmen, was den Weg für den Start freimachen würde. Das Wetter am Boden wird letztlich den genauen Starttag bestimmen.

Sunrise III ist mit einem 1-Meter-Teleskop, drei wissenschaftlichen Instrumenten und einem Bildstabilisierungssystem ausgestattet, um die Sonne aus der Stratosphäre zu beobachten. Neben dem Max-Planck-Institut sind auch das Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins Universität, ein spanisches Konsortium, das National Astronomical Observatory of Japan und das Institut für Sonnenphysik in Freiburg maßgeblich an der Mission beteiligt.

Der bevorstehende Flug ist der zweite Versuch für Sunrise III, nachdem der erste Flug vor zwei Jahren aufgrund technischer Schwierigkeiten abgebrochen werden musste. Die Vorgängermissionen Sunrise I und II konnten 2009 und 2013 erfolgreich durchgeführt werden und lieferten wertvolle Daten zur Sonnenbeobachtung.

Die Mission von Sunrise III ist von großer Bedeutung, da sie neue Einblicke in die Sonnenaktivität und deren Auswirkungen auf das Weltraumwetter bieten könnte. Diese Daten sind nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft von Interesse, sondern auch für die Entwicklung von Technologien, die auf die Vorhersage und das Management von Sonnenstürmen abzielen.

Die internationale Zusammenarbeit bei dieser Mission unterstreicht die Bedeutung der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft in der Erforschung der Sonne. Die gesammelten Daten könnten auch dazu beitragen, die Modelle zur Sonnenaktivität zu verbessern und somit die Vorhersagen für das Weltraumwetter zu präzisieren.

Insgesamt zeigt Sunrise III, wie wichtig internationale Kooperationen und technologische Innovationen für die Erforschung des Weltraums sind. Die Ergebnisse dieser Mission könnten weitreichende Auswirkungen auf die Wissenschaft und Technologie haben, insbesondere in Bereichen, die von der Sonnenaktivität beeinflusst werden.