BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen bei Solaris, einem ehemals als Unicorn gehandelten Fintech-Unternehmen, werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen die Branche derzeit gegenübersteht.
Die Nachricht, dass die japanische Investmentgesellschaft SBI die Mehrheit an Solaris übernehmen könnte, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Berichten zufolge könnte SBI nach einer 100-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde bis zu 80 Prozent der Anteile halten. Diese Entwicklung würde nicht nur eine neue Eigentümerstruktur mit sich bringen, sondern auch eine mögliche Neuausrichtung der Unternehmensführung. Für die Altinvestoren bedeutet dies eine erhebliche Abwertung ihrer Anteile, was in der Branche für Unruhe sorgt.
Solaris, das 2015 gegründet wurde und ab 2021 als Unicorn galt, steht seit einiger Zeit unter finanziellem Druck. Die gestiegenen Kundeneinlagen und regulatorischen Anforderungen haben das Unternehmen gezwungen, mehr Eigenkapital zu beschaffen. Eine Sonderprüfung der Bafin hatte Mängel im Risikomanagement und in der Geschäftsorganisation aufgedeckt, die kostspielig behoben werden mussten. Zudem scheiterte der Plan, die britische Firma Contis zu übernehmen, was zur Schließung der Tochterfirma und zur Kündigung aller Mitarbeitenden im Herbst 2024 führte.
Um den finanziellen Engpässen entgegenzuwirken, hat Solaris Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet. Ende September kündigte CEO Carsten Höltkemeyer an, dass etwa 270 der 700 Mitarbeitenden entlassen werden, hauptsächlich bei der Tochterfirma Contis. Diese Maßnahmen sollen helfen, die finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen. Höltkemeyer bezeichnete die Entscheidung als schwierig, aber notwendig, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Die geplante Übernahme durch SBI könnte Solaris die dringend benötigte finanzielle Unterstützung bieten. Dennoch bleibt die Zustimmung aller Beteiligten abzuwarten. Das Unternehmen zeigt sich optimistisch, dass das abgestimmte Finanzierungskonzept im Januar 2025 abgesegnet wird. Diese Zuversicht wurde auch in einem offiziellen Statement des Unternehmens geäußert, das einen wichtigen Meilenstein im Finanzierungsprozess markiert.
Branchenkenner spekulieren, dass Solaris nicht mehr als eine Milliarde Euro wert ist. Die aktuelle Bewertung wird im niedrigen dreistelligen Millionenbereich vermutet, was die Altinvestoren hart trifft. Die Herausforderungen, vor denen Solaris steht, sind ein Spiegelbild der Schwierigkeiten, mit denen viele Fintechs konfrontiert sind, die in einem zunehmend regulierten und wettbewerbsintensiven Markt agieren.
Solaris hat sich in der Vergangenheit als Dienstleister für andere Unternehmen etabliert, indem es seine Infrastruktur und Banklizenz zur Verfügung stellt, um Finanzprodukte wie Kreditkarten oder Darlehen anzubieten. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt Solaris eine der führenden Embedded-Finance-Plattformen in Europa, die sich in verschiedenen Fintech-Bereichen wie Krypto-Verwahrung und Aktienhandel versucht hat.
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