MENLO PARK (IT BOLTWISE) – Chris Dixon investiert jährlich Millionen in Startups im Silicon Valley. Vor allem die Künstliche Intelligenz hat es dem 44-jährigen Internet-Unternehmer angetan. In diesen Bereich legt er sein Geld zur Zeit vermehrt an. Im Interview mit dem Handelsblatt fordert Dixon ethische Regeln für Künstliche Intelligenz seitens Regierungen. Chris Dixon gehört als Partner der Investmentfirma Andreessen Horowitz mit Geldmitteln von etwa sechs Milliarden US-Dollar zu den einflussreichsten Geldgebern im Silicon Valley speziell für Künstliche Intelligenz und kaufte sich unter anderem in Firmen wie Buzzfeed, Pinterest, Foursquare, Stack Exchange oder Kickstarter ein.
Dixon sieht Künstliche Intelligenz lediglich als neue Form der Mathematik in die Google, Apple, Facebook, Amazon und viele weitere große Konzerne vor allem in letzter Zeit viel Geld investieren. Bei der Auswahl seiner Investments setzt er für seine Investmentfirma Andreessen Horowitz auf Startups, die Anwendungen für Künstliche Intelligenz entwickeln und anderen Unternehmungen bereitstellen. Investoren sind auf der Suche nach skalierbaren Startups mit Chancen auf eine Marktmacht und einer großen Mehrwehrtsfunktion in einem Segment.
Digitale Sprachassistenten viel zu früh und enttäuscht Verbraucher eher?
Der erfahrene Investor schätzt die Erwartungen an Künstliche Intelligenz für Verbraucher aktuell etwas zu hoch ein. Die Sprachassistenten von Google oder Amazon empfindet der Investor als nette Spielzeuge, aber sein Leben sichtlich erleichtern oder gar verändern werden die digitalen Assistenten dennoch nicht. „Anders als bei Smartphones“, sagte Dixon. Das Gerät hat sein Leben revolutioniert und Google wie auch Apple haben Geschäftsmodelle wie mobile Apps für sie entwickelt und eine ganze Branchenwelt um sie herum gebaut. Er sagt, dass aktuell viele bahnbrechende Dinge entstehen, jedoch „zwischen einem Erfolg im Labor und in der realen Welt besteht ein riesiger Unterschied.“, so Dixon.
Im Interview fügt Dixon jedoch hinzu, dass er ein riesen Amazon Alexa & Co.-Fan ist. Für ihn steht jedoch dieser digitale Fortschritt noch ganz am Anfang der Entwicklungen. An den Interaktionen mit den Sprachassistenten verliert man schnell den Reiz oder Spaß. Das erhöht laut Dixon das Risiko, dass die Leute ihr neues Spielzeug nach kurzer Aufregung schnell in die Ecke stellen. Natürlich schlecht für Investoren, die auf die Ideen der Startups dahinter setzen und auf einen langfristigen Erfolg dahingehend angewiesen sind. Für diese Art von Einsatz der künstlichen Intelligenz stuft Dixon als zu früh ein und investiert daher lieber in Unternehmen mit Anwendungsfunktion – wie die Rechentafel der alten Griechen.
50 Prozent der Jobs gehen durch die Digitalisierung offenbar verloren
Durch Künstliche Intelligenz erlangt die Automatisierung durch Algorithmen immer größere Beliebtheit und Macht. „Die Technologie ist ein Werkzeug, das wir für gute und schlechte Zwecke nutzen können. Künstliche Intelligenz wird die Situation verschärfen, wenn Hacker Kontrolle über entsprechende Systeme erlangen. Ein weiteres Problem sind die Jobs, die durch Automatisierung verloren gehen.“, so Dixon’s Meinung. Der deutsche Philosoph und Publizist Richard David Precht beispielsweise glaubt daran, dass 50 Prozent der Jobs in Deutschland durch Digitalisierung unter anderem durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden können und in den nächsten Jahren wie auch Jahrzehnten ersetzt werden.(cr/be)
- Quellenangaben, Einzelnachweise und Weblinks
- https://www.handelsblatt.com – „Wir steuern auf brisante Situationen zu“
- https://www.horizont.net – Wohin steuert die Mediengesellschaft
- https://www.cdixon.org – Investments von Chris Dixon aus dem Silicon Valley
Larissa Bernhardt, 05.04.2017, New York
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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