MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Siemens hat einen bedeutenden Schritt in seiner strategischen Neuausrichtung gemacht, indem es einen Teil seiner Anteile an Siemens Healthineers verkauft hat. Diese Entscheidung dient der Finanzierung der Übernahme des US-Softwareunternehmens Altair, einem wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung.
Siemens hat kürzlich einen signifikanten Anteil seiner Tochtergesellschaft Siemens Healthineers veräußert, um die Übernahme des US-Softwareunternehmens Altair zu finanzieren. Diese strategische Entscheidung spiegelt die fortlaufende Transformation des Unternehmens wider, das sich zunehmend auf digitale Geschäftsfelder konzentriert. Der Verkauf erbrachte einen Bruttoerlös von rund 1,45 Milliarden Euro, der direkt in die geplante Akquisition fließt.
Die Reaktion der Märkte auf diese Ankündigung war gemischt. Während die Aktien von Siemens einen Anstieg von 1,6 Prozent verzeichneten, fielen die Aktien von Siemens Healthineers um über zwei Prozent. Diese unterschiedlichen Reaktionen verdeutlichen die komplexen Marktmechanismen und die unterschiedlichen Erwartungen der Investoren an die beiden Unternehmen.
Am Mittwochabend wurden insgesamt 26,5 Millionen Stammaktien an institutionelle Investoren verkauft. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Anzahl der Aktien in der Platzierung zwischenzeitlich erhöht. Der Anteil von Siemens an Siemens Healthineers sank dadurch von über 75 auf 73 Prozent. Trotz der Ankündigung, fünf Prozent der Anteile zu verkaufen, verpflichtete sich Siemens, in den nächsten drei Monaten keine weiteren Aktien zu veräußern.
Interessanterweise hatte Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas kürzlich die Mehrheitsbeteiligung an Healthineers in Frage gestellt. Eine bedeutsame Entscheidung dazu wird auf dem Kapitalmarkttag im Dezember erwartet. Diese Unsicherheit könnte ein Grund für die negative Kursentwicklung der Healthineers-Aktien sein.
Parallel zur Reduzierung der Beteiligung an Healthineers intensiviert Siemens seine Fokussierung auf digitale Geschäftsfelder. Im Oktober wurde ein Zehn-Milliarden-Dollar-Deal zur Übernahme von Altair bekanntgegeben. Diese Akquisition gilt als die bedeutendste in der Firmengeschichte und soll durch den Verkauf von äußeren Geschäftseinheiten wie Innomotics finanziert werden, was dem Konzern bereits 3,5 Milliarden Euro eingebracht hat.
Zusätzlich reduziert Siemens seinen Anteil an Siemens Energy, um weitere Mittel freizusetzen. Diese bewusste Entflechtung spiegelt die strategische Neuausrichtung des Unternehmens wider, die von Investoren schon seit einiger Zeit angeregt wird. Die Fokussierung auf digitale Technologien und Softwarelösungen könnte Siemens helfen, seine Position im globalen Technologiemarkt zu stärken und neue Wachstumschancen zu erschließen.
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