MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der niederländische Lastenrad-Skandal zieht weitere Kreise: Die Verbraucherschutzbehörde NVWA untersucht nun auch andere Hersteller wie Vogue, Cangoo und Bakfiets auf Sicherheitsmängel, nachdem bereits gegen Babboe ermittelt wurde.
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Anfang 2024 sah sich der niederländische Lastenradhersteller Babboe aufgrund schwerwiegender Sicherheitsmängel gezwungen, eine großangelegte Rückrufaktion zu starten. Im Zuge dessen wurden auch strafrechtliche Ermittlungen wegen Täuschungsvorwürfen eingeleitet. Nun weitet sich der Skandal aus: Die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) untersucht weitere Lastenradhersteller, darunter die Marken Vogue, Cangoo und Bakfiets.
Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche bestätigte die NVWA gegenüber RTL Nieuws, dass sie die Sicherheit dieser weiteren Hersteller unter die Lupe nimmt. Die Behörde wollte jedoch vor dem Abschluss der Ermittlungen keine Details zu den laufenden Untersuchungen nennen. Mehrere Lastenrad-Nutzer hatten sich bei der NVWA gemeldet, nachdem Schäden an ihren Rädern sogar während der Fahrt auftraten.
Die Marke Vogue teilte bereits im Juli 2024 mit, dass die NVWA seit Beginn des Jahres bei verschiedenen Lieferanten und Herstellern von Lastenfahrrädern Informationen angefragt hatte. Diese umfassten technische Details zu den Produkten sowie das Beschwerdemanagement. Es stellte sich heraus, dass Fahrräder von Vogue, die seit 17 Jahren im Markt aktiv sind, besonders häufig von den Problemen betroffen waren. Beispielsweise berichtete eine Mutter, deren Lastenrad während der Fahrt brach und umkippte, wobei ihre Tochter verletzt wurde. Aufnahmen des kaputten Fahrrads zeigten eine verrostete Sollbruchstelle.
Im Rahmen der Untersuchungen suchte die NVWA verschiedene Besitzer auf und analysierte die gemeldeten Schäden an deren Rädern. Der Bundesverband Zukunft Fahrrad warnt nun vor der generellen Unsicherheit von Lastenrädern. Vorstandsmitglied Dirk Zedler äußerte gegenüber der Wirtschaftswoche, dass es neben hochwertigen Modellen leider auch solche gebe, bei denen die Sicherheit zugunsten eines niedrigeren Preises vernachlässigt werde. Zedler rät daher zur Vorsicht bei bestimmten Marken.
In Deutschland gelten strengere Sicherheitsstandards. Es ist hierzulande üblich, dass Unternehmen freiwillige Prüfungen durchführen lassen und entsprechende Prüfsiegel erhalten. Zedler betont, dass diese strengeren Standards den deutschen Markt sicherer machen und verweist darauf, dass in den Niederlanden nun aufgrund früherer Unachtsamkeit großangelegte Untersuchungen notwendig seien.
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