MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Sicherheit von Photovoltaik-Systemen steht erneut im Fokus, nachdem IT-Sicherheitsforscher 46 neue Schwachstellen aufgedeckt haben, die potenziell die Stabilität der Stromnetze gefährden könnten.
Die jüngsten Entdeckungen von IT-Sicherheitsforschern werfen ein Schlaglicht auf die potenziellen Gefahren, die von Photovoltaik-Systemen ausgehen können. Insgesamt 46 neue Sicherheitslücken wurden identifiziert, die nicht nur die Stromnetzstabilität beeinträchtigen, sondern auch die Privatsphäre der Nutzer gefährden könnten. Diese Schwachstellen ermöglichen es bösartigen Akteuren, die Stromeinspeisung zu manipulieren und damit die Netzfrequenz zu beeinflussen.
Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass Angreifer über die gefundenen Schwachstellen die Kontrolle über mehrere Wechselrichter erlangen könnten. Dies könnte zu einer koordinierten Abschaltung führen, die das Stromnetz erheblich destabilisieren würde. Die Forscher von Forescout, einem führenden IT-Sicherheitsunternehmen, haben diese Bedrohungen in einem umfassenden Bericht zusammengefasst.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf Wechselrichter von sechs der größten Anbieter, darunter Ginlong Solis, GoodWe, Growatt, Huawei, SMA und Sungrow. Während bei einigen Herstellern keine neuen Schwachstellen gefunden wurden, entdeckten die Forscher bei Growatt, SMA und Sungrow erhebliche Sicherheitslücken. Diese ermöglichen unter anderem die Übernahme von Konten und Geräten sowie das Einschleusen von Schadcode.
Die Bedrohung durch solche Sicherheitslücken ist nicht nur theoretisch. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Kontrolle über 4,5 Gigawatt Solarstrom ausreichen würde, um die Netzfrequenz auf ein kritisches Niveau zu senken. Angesichts der in Europa installierten 270 Gigawatt solaren Stromerzeugung könnte bereits die Manipulation von nur zwei Prozent der Wechselrichter eine ernsthafte Gefahr darstellen.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Absicherung der Cloud-Plattformen, die von vielen Herstellern genutzt werden. Hier fanden die Forscher mehrere Schwachstellen, die unautorisierten Zugriff auf Ressourcen ermöglichen. Besonders problematisch sind die sogenannten ‘Insecure Direct Object References’ (IDOR), die es Angreifern erlauben, auf sensible Daten zuzugreifen.
Die gute Nachricht ist, dass viele der entdeckten Sicherheitslücken inzwischen von den Herstellern behoben wurden. Dennoch bleibt die Frage, wie zukünftige Angriffe verhindert werden können. Experten fordern eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Sicherheitsforschern und Regulierungsbehörden, um die Sicherheit von Photovoltaik-Systemen nachhaltig zu verbessern.
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass die Sicherheit von Photovoltaik-Systemen ein komplexes und vielschichtiges Problem darstellt. Die Kombination aus technischer Komplexität und der potenziellen Bedrohung für die Stromnetzstabilität macht es erforderlich, dass alle Beteiligten wachsam bleiben und kontinuierlich an der Verbesserung der Sicherheitsstandards arbeiten.
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