MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – GitHub Desktop und andere Git-bezogene Projekte stehen im Fokus einer Sicherheitsanalyse, die mehrere Schwachstellen aufdeckt, die bei erfolgreicher Ausnutzung unbefugten Zugriff auf Git-Anmeldedaten ermöglichen könnten.
GitHub Desktop und verwandte Git-Projekte sind von mehreren Sicherheitslücken betroffen, die potenziell zu einem unbefugten Zugriff auf die Git-Anmeldedaten der Nutzer führen könnten. Diese Schwachstellen wurden von Ry0taK, einem Sicherheitsforscher bei GMO Flatt Security, entdeckt und in einer kürzlich veröffentlichten Analyse detailliert beschrieben. Die Schwachstellen betreffen die Implementierung des Git Credential Protocols, das zur Abfrage von Anmeldedaten aus dem Credential Helper verwendet wird.
Zu den identifizierten Schwachstellen gehören CVE-2025-23040, bei der bösartig gestaltete Remote-URLs zu Credential-Leaks in GitHub Desktop führen können, und CVE-2024-50338, die durch ein Carriage-Return-Zeichen in der Remote-URL ermöglicht wird, wodurch ein bösartiges Repository Anmeldedaten im Git Credential Manager leaken kann. Eine weitere Schwachstelle, CVE-2024-53263, betrifft Git LFS, das die Abfrage von Anmeldedaten über manipulierte HTTP-URLs erlaubt.
Die Schwachstelle in GitHub CLI nutzt aus, dass Zugriffstoken an andere Hosts als github[.]com und ghe[.]com gesendet werden, solange bestimmte Umgebungsvariablen gesetzt sind. Besonders problematisch ist dies in GitHub Codespaces, wo die Umgebungsvariable CODESPACES immer auf “true” gesetzt ist. Dadurch kann das Klonen eines bösartigen Repositories auf GitHub Codespaces immer dazu führen, dass das Zugriffstoken an die Hosts des Angreifers geleakt wird.
Die erfolgreiche Ausnutzung dieser Schwachstellen könnte es einem Angreifer ermöglichen, mit den geleakten Authentifizierungstoken auf privilegierte Ressourcen zuzugreifen. In Reaktion auf diese Entdeckungen hat das Git-Projekt die Schwachstelle des Carriage-Return-Schmuggelns als eigenständige Schwachstelle (CVE-2024-52006) behandelt und in Version v2.48.1 behoben.
GitHub empfiehlt Nutzern, auf die neueste Version zu aktualisieren, um sich gegen diese Schwachstellen zu schützen. Wenn ein sofortiges Patchen nicht möglich ist, können die Risiken durch das Vermeiden des Klonens von Repositories mit –recurse-submodules von nicht vertrauenswürdigen Quellen gemindert werden. Zudem wird empfohlen, den Credential Helper nicht zu verwenden und nur öffentlich zugängliche Repositories zu klonen.
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