MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in der Antivirensoftware von Eset hat es Angreifern ermöglicht, Schadsoftware auf betroffenen Systemen auszuführen. Diese Schwachstelle, die von IT-Forschern bei der Untersuchung der ToddyCat-Malware entdeckt wurde, zeigt, wie selbst Schutzsoftware zur Bedrohung werden kann.

Die Entdeckung einer Sicherheitslücke in der Antivirensoftware von Eset hat die IT-Welt aufgeschreckt. Statt Systeme vor Malware zu schützen, ermöglichte die Schwachstelle die Ausführung von Schadcode. Diese Sicherheitslücke wurde von IT-Forschern entdeckt, die die ToddyCat-Malware untersuchten. Dabei stießen sie auf eine verdächtige Datei namens ‘version.dll’ im temporären Verzeichnis mehrerer Geräte. Diese Datei, eine in C++ programmierte 64-Bit-DLL, enthält ein komplexes Tool namens TCESB, das speziell für unauffällige Angriffe entwickelt wurde.

Die Analyse von Kaspersky ergab, dass die DLL von einem anderen Programm eingebunden wird, das ihre Funktionen aufruft. Bei der Suche nach der Software, die diese Bibliothek einbindet, stießen die Analysten auf eine Datei namens ‘ecls’. Diese Datei gehört zum Kommandozeilenscanner von Esets Endpoint-Protection, dem ‘Eset Command Line Scanner’. Ein bösartiger Akteur hatte vermutlich die Datei ohne Endung auf das System geschoben und nach dem Angriff nur die Version mit einem ausführbaren Dateisuffix gelöscht.

Die Untersuchung zeigte, dass der Scanner die ‘version.dll’-Bibliothek auf unsichere Weise lädt, indem er zuerst das aktuelle Verzeichnis und dann die Systemverzeichnisse durchsucht. Dies stellt eine klassische DLL-Hijacking-Schwachstelle dar. Eset wurde von Kaspersky über die Schwachstelle informiert und reagierte mit einer eigenen Sicherheitsmitteilung. Darin räumt Eset die Sicherheitslücke ein, betont jedoch, dass sie nicht zur Ausweitung der Rechte im System genutzt werden kann, da Angreifer bereits Admin-Rechte besitzen müssen.

Die betroffenen Produkte umfassen eine Vielzahl von Eset-Programmen, darunter Eset NOD32 Antivirus, Eset Internet Security und Eset Endpoint Security for Windows. Software-Updates stehen bereit, um die Schwachstelle zu beheben. Nutzer älterer Versionen sollten dringend auf unterstützte Versionen aktualisieren, da diese nicht mehr vom Hersteller gelistet werden.

Die Tatsache, dass Antivirensoftware wie alle anderen Programme gelegentlich Sicherheitslücken aufweist, ist nicht überraschend. Dennoch ist es selten, dass solche Lücken tatsächlich von Angreifern ausgenutzt werden, um Malware auszuführen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Sicherheitssoftware regelmäßig zu aktualisieren und auf dem neuesten Stand zu halten.

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Sicherheitslücke in Eset-Antivirensoftware ermöglicht Malware-Angriffe
Sicherheitslücke in Eset-Antivirensoftware ermöglicht Malware-Angriffe (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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