WIESBADEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – SGL Carbon hat eine strategische Entscheidung getroffen, die Produktion in seiner Carbonfaser-Sparte einzustellen, um sich auf profitablere Kerngeschäfte zu konzentrieren und die Unsicherheiten für die Belegschaft zu minimieren.
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Die Entscheidung von SGL Carbon, die Produktion in der kriselnden Carbonfaser-Sparte einzustellen, markiert einen bedeutenden Wendepunkt für das Unternehmen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Unsicherheiten für die Belegschaft zu verringern und sich auf profitablere Kerngeschäfte zu konzentrieren. Laut Vorstandsmitglied Stephan Bühler soll die Umsetzung dieser Entscheidung so schnell wie möglich erfolgen.
Obwohl die Aktie von SGL Carbon nach der Ankündigung nur teilweise ihre Gewinne einbüßte, schloss sie dennoch um 5,7 Prozent höher bei 4,18 Euro. Dies zeigt, dass die Märkte die Entscheidung des Unternehmens, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren, positiv aufgenommen haben.
Bereits Ende Oktober hatte das Wiesbadener Unternehmen seine Aktionäre auf schwierige Zeiten vorbereitet, da die Erwartungen an Carbonfasern als Zukunftsmaterial insbesondere im Automobil- und Windenergiesektor nicht erfüllt wurden. Überkapazitäten und steigende operative Verluste machten den ursprünglich geplanten Komplettverkauf des Geschäftsbereichs unrealistisch.
Der Aktienexperte Frederik Altmann bezeichnete die Nachricht als negativ, da weiterhin Unsicherheiten bestehen, wie lange der Bereich die SGL belasten wird. Geplant ist nun, die Aktivitäten drastisch zu reduzieren und sich auf profitable Kerngeschäfte zu konzentrieren, was auch die Schließung unrentabler Standorte beinhalten könnte.
Derzeit beschäftigt der Bereich etwa 870 Mitarbeiter und ist auf sieben Standorte in Europa und Nordamerika verteilt. Die vorläufigen Zahlen für das vergangene Jahr zeigen einen leichten Rückgang des Konzernumsatzes auf 1,03 Milliarden Euro, während das bereinigte EBITDA kaum fiel.
Für das laufende Jahr erwartet SGL Carbon ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld und rechnet mit liquiditätswirksamen Sondereffekten von rund 50 Millionen Euro über die nächsten zwei Jahre. Die vollständigen Zahlen werden am 20. März veröffentlicht.
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