WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat kürzlich mit Vertretern der Krypto- und Finanzbranche über die Regulierung digitaler Vermögenswerte diskutiert. Im Mittelpunkt standen Themen wie Staking und die Schaffung klarer Richtlinien für börsengehandelte Produkte.
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat Anfang Februar mit Vertretern aus der Krypto- und traditionellen Finanzbranche über regulatorische Fragen gesprochen, die digitale Vermögenswerte betreffen. Im Fokus standen dabei das Staking, klare Richtlinien für börsengehandelte Produkte (ETPs) und ein neues Rahmenwerk zur Überwachung dieser aufstrebenden Anlageklasse. Laut den auf der SEC-Website verfügbaren Memoranden traf sich die Crypto Task Force der SEC am 4. Februar mit der Blockchain Association, einer Lobbygruppe der Branche.
Die Blockchain Association schlug sechs Prioritätsbereiche vor, auf die sich die Task Force konzentrieren sollte, um die Herausforderungen der digitalen Vermögenswerte anzugehen. Neben der Festlegung regulatorischer Prinzipien und klarerer Richtlinien wurde die SEC aufgefordert, einen pro-innovativen Ansatz für Broker-Dealer, Verwahrstellen und Börsen zu verfolgen, einheitliche ETP-Standards zu etablieren und sicherzustellen, dass Protokoll-Staking nicht als Wertpapier eingestuft wird.
Am 5. Februar trafen sich Vertreter von Jito Labs und Multicoin Capital mit der Crypto Task Force, um die Möglichkeit zu erörtern, Staking in ETPs aufzunehmen. Laut dem SEC-Dokument beschrieben die Vertreter das Staking als die “wahre Natur” von Proof-of-Stake-Token. Als die SEC im letzten Jahr Spot-Ether-ETFs genehmigte, forderte sie die Emittenten auf, die Möglichkeit zu entfernen, dass Fonds Staking-Belohnungen verdienen. Jito und Multicoin Capital äußerten, dass das SEC-Personal nun möglicherweise bereit sei, das Staking in ETH und anderen Krypto-Asset-ETPs erneut zu prüfen.
Am selben Tag traf sich die Task Force mit der Kapitalmanagementgruppe von Andreessen Horowitz, AH Capital Management. Die Diskussion drehte sich um die Klassifizierung und Ausgabe von Token sowie um Marktintermediäre. Ein separates SEC-Dokument zeigte, dass die Crypto Task Force am 6. Februar mit Vertretern von Nasdaq zusammentraf. Neben der Schaffung regulatorischer Klarheit für digitale Vermögenswerte wurde die SEC aufgefordert, die “Handelsplätze” zu klären, die für den Handel mit Kryptowährungen zugelassen sind.
Am 7. Februar entsandte die Insolvenzrechtskanzlei und ehemalige FTX-Berater Sullivan & Cromwell Colin D. Lloyd, um mit der Task Force über Blockchain-Technologie und Themen im Zusammenhang mit dem Wertpapierrecht zu sprechen. Die Wahl von Donald Trump hat die Erwartungen an einen bedeutenden Politikwechsel im US-amerikanischen Sektor für digitale Vermögenswerte geweckt. Die von der pro-Krypto-Kommissarin Hester Peirce geleitete Task Force der SEC wurde am zweiten Tag von Trumps Amtszeit eingerichtet.
Peirce hat sich verpflichtet, das “Chaos” zu beseitigen, das der ehemalige SEC-Vorsitzende Gary Gensler hinterlassen hat, der während seiner Amtszeit mehr als 125 Durchsetzungsmaßnahmen gegen die Branche ergriffen hat. Am 11. Februar hörte der US-amerikanische Unterausschuss für digitale Vermögenswerte, Finanztechnologie und Künstliche Intelligenz von fünf Zeugen über die Zukunft der Kryptoregulierung im Land. Jonathan Jachym, stellvertretender General Counsel von Kraken, forderte die Etablierung “grundlegender Regeln für zentrale Intermediäre”.
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