LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Festplattenhersteller Seagate sieht sich mit einem weitreichenden Betrugsfall konfrontiert, bei dem gebrauchte Festplatten als Neuware verkauft werden. Das Unternehmen hat Maßnahmen ergriffen, um diesen Betrug zu bekämpfen und die betroffenen Kunden zu unterstützen.
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Der renommierte Festplattenhersteller Seagate steht derzeit im Mittelpunkt eines umfassenden Betrugsskandals, bei dem gebrauchte Festplatten als neue Produkte verkauft werden. Besonders betroffen sind Modelle der Server-Reihe Exos sowie der NAS-Reihen Ironwolf und Ironwolf Pro. Diese Festplatten, die Kapazitäten von 4 bis 16 TByte umfassen, wurden von Kunden als neu erworben, obwohl sie bereits in Gebrauch waren.
Seagate hat in einer Stellungnahme betont, dass es sich bei den betroffenen Laufwerken um eindeutig gebrauchte Produkte handelt, die betrügerisch als Neuware auf dem Markt angeboten werden. Die meisten dieser Festplatten stammen von OEMs oder Cloud-Anbietern, die sie aus dem Verkehr ziehen und dann weiterverkaufen. Die Fälschung von Aufklebern, um den Anschein neuer und teurerer Modelle zu erwecken, ist dabei ein gängiges Vorgehen.
Um diesen Betrug zu bekämpfen, hat Seagate einen Sicherheits- und Markenrat eingerichtet und arbeitet eng mit den Behörden zusammen, um betrügerische Wiederverkäufer ausfindig zu machen. Viele dieser Händler sind sich nicht bewusst, dass sie gefälschte Ware anbieten. In solchen Fällen versucht Seagate, die Lieferkette zurückzuverfolgen und die Quelle des Betrugs zu identifizieren.
Seagate hat zudem ein externes Ermittlungsunternehmen beauftragt, das betrügerische Laufwerke aufkauft und rechtliche Schritte einleitet. Das Unternehmen betont, dass es keine Garantie für Festplatten übernehmen kann, die ursprünglich für andere Regionen, insbesondere den chinesischen Markt, bestimmt waren. Kunden werden aufgefordert, verdächtige Fälle zu melden, um Unterstützung zu erhalten.
Der Betrug mit gebrauchten Festplatten wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Hersteller in der globalisierten Wirtschaft stellen müssen. Der sogenannte Grauhandel, bei dem Produkte über Landesgrenzen hinweg gehandelt werden, ist rechtlich schwer zu fassen, was die Problematik weiter verschärft. Seagate arbeitet daran, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die Integrität seiner Produkte zu gewährleisten.
In der Zwischenzeit haben viele Händler bereits Maßnahmen ergriffen, um betroffene Festplatten zurückzunehmen und den Kunden Ersatz anzubieten. Seagate bleibt entschlossen, den Betrug zu bekämpfen und die Sicherheit seiner Produkte zu gewährleisten, um das Vertrauen der Kunden zu stärken.
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