SCHWEIZ / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Debatte um Bitcoin als Reservewährung hat in der Schweiz eine neue Wendung genommen. Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Martin Schlegel, hat sich entschieden gegen die Aufnahme von Bitcoin in die Reserven der Zentralbank ausgesprochen.
Die Diskussion um die Rolle von Bitcoin als Reservewährung hat in der Schweiz an Fahrt aufgenommen, nachdem Martin Schlegel, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), seine ablehnende Haltung gegenüber der Kryptowährung bekräftigte. Schlegel argumentiert, dass Bitcoin aufgrund seiner Volatilität, Liquiditätsprobleme und Sicherheitsrisiken keine geeignete Reservewährung darstellt. Diese Position steht im Widerspruch zu den Vorschlägen von Bitcoin-Befürwortern, darunter die Schweizer Non-Profit-Organisation 2B4CH, die eine Verfassungsänderung anstrebt, um die SNB zur Aufnahme von Bitcoin in ihre Bilanz zu verpflichten.
In einem Interview mit einem lokalen Medium erklärte Schlegel, dass die Volatilität von Bitcoin und anderen Kryptowährungen nicht mit den Anforderungen der SNB an stabile Investitionen vereinbar sei. Er betonte, dass die Reserven der SNB hochliquide sein müssen, um bei Bedarf schnell für geldpolitische Zwecke eingesetzt werden zu können. Zudem wies Schlegel auf die inhärenten Risiken von Software-basierten Systemen hin, die anfällig für Bugs und technische Schwachstellen sind.
Obwohl der Kryptomarkt mittlerweile einen Wert von fast drei Billionen Dollar erreicht hat, sieht Schlegel die Branche weiterhin als „Nischenphänomen“ im Vergleich zum breiteren Finanzsystem. Er äußerte auch, dass er keine Bedrohung für den Schweizer Franken durch Bitcoin oder andere Kryptowährungen sieht. Diese Einschätzung steht im Kontrast zu den Bemühungen von 2B4CH, die bis Juni 2026 100.000 Unterschriften sammeln müssen, um eine Volksabstimmung über ihren Vorschlag zu erreichen.
Die Schweiz gilt als eines der führenden Länder in der Bitcoin-Adoption, insbesondere in der Stadt Lugano, wo die jährliche „Plan ₿“-Konferenz stattfindet. Dennoch bleibt die Haltung der SNB ein bedeutendes Hindernis für die Befürworter der Kryptowährung. Währenddessen erwägen andere Länder wie die USA, die Tschechische Republik und Hongkong die Einführung von Bitcoin als Reservewährung, während El Salvador bereits seit September 2021 Bitcoin in seine Staatskasse aufnimmt.
Die Entscheidung der SNB spiegelt eine breitere Skepsis gegenüber Bitcoin als Reservewährung wider, die auch in anderen Ländern wie Polen zu beobachten ist, das kürzlich die Möglichkeit ausgeschlossen hat, Bitcoin als Reserve zu nutzen. Die Debatte um die Rolle von Kryptowährungen in nationalen Finanzsystemen bleibt jedoch lebendig, da immer mehr Länder die potenziellen Vorteile und Risiken abwägen.
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