Schwedische Drohnenschwärme: Neue Dimension der militärischen Aufklärung

STOCKHOLM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Schweden hat kürzlich eine innovative Technologie vorgestellt, die das Potenzial hat, die militärische Aufklärung zu revolutionieren: Drohnenschwärme, die in Zusammenarbeit mit Bodentruppen eingesetzt werden sollen.

Die schwedische Regierung hat ein neues Projekt enthüllt, das die Integration von Drohnenschwärmen in die schwedischen Streitkräfte vorsieht. Diese Drohnen sind speziell für Aufklärungs- und Überwachungszwecke konzipiert und sollen sowohl in Luft- als auch in Bodeneinheiten eingesetzt werden. Der schwedische Verteidigungsminister Pal Jonson präsentierte das Projekt während einer Pressekonferenz am 15. Januar. In einem Demonstrationsvideo, das mit Branchenexperten geteilt wurde, ist zu sehen, wie ein Schwarm von zehn Quadcoptern über verschneite Wälder fliegt und dabei hochauflösende Bilder an Bodenoperatoren überträgt. Diese Bilder werden durch KI-gestützte Analysen ergänzt, die es Kommandeuren ermöglichen, schnellere und fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Technologie bietet somit einen entscheidenden Vorteil bei der Sicherung von Perimetern. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Saab, der schwedischen Verteidigungsverwaltung und der schwedischen Verteidigungsforschungsagentur entwickelt. Saab selbst liefert derzeit keine Drohnen, hat jedoch maßgeblich an der Entwicklung der Software für deren Steuerung mitgewirkt. Ein Sprecher von Saab erklärte, dass die einzelnen UAVs im Schwarm mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgestattet sind, darunter verschiedene Sensoren, Nutzlasten und Kommunikationskapazitäten. Ein einzelner Operator kann die Schwärme über ein mobiles Gerät steuern und ihnen Aufgaben zuweisen. Die Entwicklung dieser Technologie erfolgte in kurzer Zeit, und bereits weitere NATO-Länder haben Interesse bekundet. Schweden grenzt an die Ostsee, wo die NATO kürzlich eine maritime Patrouillenmission gestartet hat, nachdem es zu mehreren Sabotagevorfällen an Unterwasserinfrastrukturen gekommen war. Das Interesse an Drohnenschwärmen ist nicht neu, da Militärs weltweit sowohl die Chancen als auch die Bedrohungen, die sie darstellen, untersuchen. In einer kürzlich veröffentlichten Publikation eines US-amerikanischen Think-Tanks wurde Drohnenschwärme als eine der obersten Prioritäten für die Verteidigungstechnologie der Ukraine im Jahr 2025 genannt. Ukrainische Drohneneinheiten bewegen sich bereits über das anfängliche Konzept eines einzelnen Drohnen-Operators hinaus und streben an, noch in diesem Jahr auf Drohnenschwärme umzustellen. Eine der größten Herausforderungen bei Schwärmen besteht darin, dass sie typischerweise aus relativ kleinen, kurzreichweitigen Drohnen bestehen, was bedeutet, dass ihre Flugzeit auf etwa 30 Minuten begrenzt ist.