Schiffsunglück in der Nordsee: Umweltgefahr durch Öltanker-Kollision

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein schweres Schiffsunglück vor der englischen Nordseeküste hat die Sorge vor einer möglichen Umweltkatastrophe ausgelöst. Der Zusammenstoß eines Öltankers mit einem Frachtschiff hat nicht nur zu erheblichen Schäden geführt, sondern auch die Frage nach den ökologischen Folgen aufgeworfen.

Ein dramatisches Schiffsunglück in der Nordsee hat die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die potenziellen Umweltgefahren gelenkt. Der Öltanker „Stena Immaculate“ kollidierte mit dem Frachtschiff „Solong“ und hinterließ ein riesiges Loch in seiner Backbordseite. Die Luftaufnahmen der BBC zeigten, dass Gas und Flüssigkeiten an mehreren Stellen austraten, was die Sorge vor einer Umweltkatastrophe verstärkte.

Obwohl die Brände auf den Schiffen einen Tag nach dem Zusammenprall noch nicht vollständig gelöscht waren, konnten 36 Besatzungsmitglieder sicher an Land gebracht werden. Ein Seemann wird jedoch weiterhin vermisst, und die Suche nach ihm wurde eingestellt. Die britischen Behörden arbeiten daran, die Auswirkungen auf die Umwelt zu erfassen, während das niederländische Bergungsunternehmen Boskalis mit der Bergung des Tankers beauftragt wurde.

Der Öltanker transportierte 220.000 Barrel Flugzeugtreibstoff, verteilt auf 16 Tanks, von denen mindestens einer beschädigt wurde. Die genaue Menge des ins Meer gelangten Treibstoffs ist noch unklar. Berichte über den Transport von Natriumcyanid auf der „Solong“ wurden von der Reederei dementiert, da die Container leer gewesen sein sollen.

Experten betonen, dass die Gefahr eines Auseinanderbrechens des Tankers gering sei, da beide Schiffe nicht mehr ineinander verkeilt sind. Die „Solong“ konnte sich aus eigener Kraft befreien, während der Tanker stabil liegt. Die Bergungsteams planen, den Tanker von außen zu kühlen, um die Temperatur zu senken und das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Die Gründe für den Zusammenstoß sind weiterhin unklar. Berichten zufolge wurde der unter US-Flagge fahrende Tanker von der unter portugiesischer Flagge fahrenden „Solong“ gerammt, als er vor Anker lag. Die Untersuchungen werden von den Flaggenstaaten geleitet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace äußerte sich besorgt über die möglichen Folgen für das Ökosystem.

Ein deutsches Mehrzweckschiff wurde zur Unterstützung entsandt, ausgestattet mit Technik zur Brandbekämpfung und zur Aufnahme von Öl. Auch ein Flugzeug der Bundeswehr, bekannt als „Öljäger“, soll helfen, Schadstoffe im Wasser zu identifizieren. Die britischen Gewässer gelten als besonders unfallträchtig, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht.

Die Allianz hat festgestellt, dass die britischen Gewässer weltweit zu den gefährlichsten gehören, mit einer hohen Anzahl von Schiffsunfällen in den letzten zehn Jahren. Diese Statistik verdeutlicht die Notwendigkeit strengerer Sicherheitsmaßnahmen und besserer Überwachung, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.

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