SALZGITTER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Salzgitter AG hat ihre Unabhängigkeit bewahrt, nachdem der Vorstand die Gespräche über eine mögliche Übernahme durch ein Konsortium aus GP Günter Papenburg und TSR Recycling beendet hat. Diese Entscheidung fiel aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über den aktuellen und zukünftigen Wert des Unternehmens.
Die Salzgitter AG hat sich entschieden, eigenständig zu bleiben, nachdem der Vorstand die Übernahmegespräche mit einem Bieterkonsortium aus GP Günter Papenburg und TSR Recycling abgebrochen hat. Der Vorstandsvorsitzende Gunnar Groebler betonte, dass die Entscheidung auf signifikant unterschiedlichen Vorstellungen über den Wert des Unternehmens basiert. Diese Entwicklung unterstreicht die Entschlossenheit der Salzgitter AG, ihre Transformation eigenständig voranzutreiben.
Bereits im Januar hatten Papenburg und TSR Recycling ein erstes, nicht bindendes Angebot vorgelegt, um die Kontrolle über den Stahlkonzern zu übernehmen. Sie boten 18,50 Euro pro Aktie, was jedoch auf Widerstand stieß. Sowohl die IG Metall als auch der Betriebsrat lehnten die Pläne ab, und auch das Land Niedersachsen, der größte Anteilseigner, zeigte sich skeptisch. Die Belegschaft protestierte im Dezember gegen die Übernahmepläne.
Die Salzgitter AG setzt auf ihre eigene Stärke und plant, ihre Stahlproduktion durch das Salcos-Programm auf wasserstoffbasierte Verfahren umzustellen. Bis 2033 soll eine nahezu CO₂-freie Stahlproduktion erreicht werden. Diese strategische Ausrichtung soll die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken und langfristige Perspektiven für die Beschäftigten sichern.
Um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten, hat die Salzgitter AG ihr Performance-Programm erweitert. Statt der ursprünglich geplanten Einsparungen von 250 Millionen Euro sollen nun 500 Millionen Euro eingespart werden. Bis Ende 2024 sollen bereits 130 Millionen Euro realisiert werden. Gunnar Groebler betonte, dass der Personalabbau sozialverträglich erfolgen soll und die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern laufen.
Die Entscheidung, eigenständig zu bleiben, wurde von der niedersächsischen Landesregierung als nachvollziehbar bezeichnet. Ministerpräsident Stephan Weil und Wirtschaftsminister Olaf Lies betonten, dass die Zusammenarbeit mit der Salzgitter AG weiterhin konstruktiv verlaufen soll. Niedersachsen ist mit über 27 Prozent an der Salzgitter AG beteiligt und unterstützt die strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Die Ankündigung, die Übernahmegespräche zu beenden, führte zu einem Kursrückgang der Salzgitter-Aktie um 5,3 Prozent. Trotz dieser kurzfristigen Reaktion bleibt die langfristige Perspektive der Salzgitter AG positiv, da sie sich als Vorreiter in der Transformation der Stahlindustrie positioniert.
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