MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Rechtsstreit zwischen dem peruanischen Bergführer Saúl Luciano Lliuya und dem deutschen Energiekonzern RWE zieht weiterhin internationale Aufmerksamkeit auf sich. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Unternehmen für die Folgen des Klimawandels haftbar gemacht werden können.
Der Fall von Saúl Luciano Lliuya gegen RWE ist ein Paradebeispiel für die zunehmende Zahl von Klagen, die Unternehmen für ihre Rolle im Klimawandel zur Verantwortung ziehen wollen. Lliuya, ein Bergführer aus Huaraz in Peru, sieht sein Eigentum durch die Erderwärmung bedroht, die seiner Meinung nach durch die Treibhausgasemissionen von RWE mitverursacht wird. Er fordert, dass RWE sich an den Kosten für Schutzmaßnahmen gegen mögliche Flutwellen beteiligt, die durch das Abschmelzen des Gletschersees Palcacocha entstehen könnten.
Experten, die im Rahmen des Prozesses vor dem Oberlandesgericht Hamm aussagten, bewerteten das Risiko einer Flutwelle als äußerst gering. Geowissenschaftler Rolf Katzenbach erklärte, dass die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses bei nur einem Prozent liege, was er als “lächerlich klein” bezeichnete. Selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Flutwelle würde das Grundstück von Lliuya nur minimal betroffen sein, was keine Schäden an der Bausubstanz verursachen würde.
Die Verhandlungen konzentrieren sich derzeit auf die Einschätzungen der Sachverständigen. Neben Katzenbach ist auch der Lawinenschutzexperte Johannes Hübl involviert, um zu klären, ob das Eigentum von Lliuya in den kommenden 30 Jahren ernsthaft durch Überschwemmungen oder Schlammlawinen bedroht ist. Bisherige Gutachten verneinen ein solches Risiko, doch wie das Gericht diese Informationen letztlich bewertet, bleibt abzuwarten.
Ein weiterer zentraler Punkt des Prozesses ist die Frage der Treibhausgasemissionen von RWE. Lliuyas Anwälte korrigierten die Angaben zu den Emissionen des Unternehmens und bezifferten deren Anteil an den globalen Gesamtemissionen auf 0,38 Prozent. Diese Zahl soll die Mitverantwortung von RWE an den Klimafolgen unterstreichen.
Der Fall hat weitreichende Implikationen für die globale Klimapolitik und die Verantwortung von Unternehmen. Sollte Lliuya Erfolg haben, könnte dies einen Präzedenzfall schaffen, der weitere Klagen gegen große Emittenten nach sich ziehen könnte. Dies würde die Diskussion über die Verantwortung von Unternehmen für den Klimawandel weiter anheizen und möglicherweise zu strengeren Regulierungen führen.
Während die Verhandlungen fortgesetzt werden, bleibt die internationale Aufmerksamkeit auf den Fall gerichtet. Er symbolisiert den Kampf kleinerer Akteure gegen große Konzerne und die Suche nach Gerechtigkeit in einer zunehmend von Klimafolgen geprägten Welt. Die Entscheidung des Gerichts könnte weitreichende Konsequenzen für die Art und Weise haben, wie Unternehmen weltweit mit ihren Emissionen umgehen.
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