WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Abhängigkeit moderner Kriegsführung von weltraumgestützten Netzwerken hat Russland und China dazu veranlasst, ihre Bemühungen zur Bekämpfung kommerzieller Satellitenkonstellationen, insbesondere SpaceX’s Starlink, zu intensivieren.
Die Bedeutung von Satellitenkonstellationen im modernen Kriegswesen kann nicht unterschätzt werden. Insbesondere SpaceX’s Starlink hat sich als entscheidend erwiesen, nachdem es seine militärische Nützlichkeit in der Ukraine nach der russischen Invasion im Jahr 2022 unter Beweis gestellt hat. Diese Entwicklung hat Russland und China dazu veranlasst, ihre Anstrengungen zur Störung solcher Systeme zu verstärken.
Der Bericht der Secure World Foundation (SWF), einer unparteiischen Denkfabrik, hebt hervor, dass Russland mit seinen Systemen Tobol und Kalinka gezielt gegen Starlink vorgeht. Während Tobol ursprünglich zum Schutz russischer Satelliten vor Störungen entwickelt wurde, wird es nun eingesetzt, um Kommunikations- und Navigationssysteme wie GPS zu stören. Besonders besorgniserregend ist das Kalinka-System, das als ‘Starlink-Killer’ bezeichnet wird und in der Lage ist, Signale zu erkennen und zu stören, die zu und von Starlink-Satelliten gesendet werden.
China hingegen investiert stark in ähnliche Fähigkeiten, um in potenziellen zukünftigen Konflikten vorbereitet zu sein. Ein Bericht der chinesischen Volksbefreiungsarmee aus dem Jahr 2022 empfiehlt ausdrücklich die Entwicklung von Gegenmaßnahmen gegen kommerzielle Satellitenkonstellationen wie Starlink im Falle eines bewaffneten Konflikts mit den Vereinigten Staaten. Diese Strategie unterstreicht die Bedeutung der Initiative zu Beginn eines Konflikts, indem sie die Kommunikations- und Navigationsfähigkeiten der Gegner stört.
Interessanterweise zeigt der Bericht der SWF, dass die Starlink-Konstellation trotz dieser Bedrohungen bemerkenswert widerstandsfähig gegenüber Cyberangriffen ist. Dies ist ein Beweis für die robuste Architektur des Systems, das aus Tausenden von kleinen Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn besteht.
Die Entwicklungen in Russland und China sind Teil eines größeren Trends, bei dem nicht nur kinetische Anti-Satelliten-Waffen erforscht und getestet werden, sondern auch nicht-kinetische Methoden wie elektronische Kriegsführung und Cyberoperationen bereits aktiv eingesetzt werden. Dies zeigt, dass der Wettlauf um die Kontrolle oder den Zugang zum Weltraum weiter an Intensität gewinnen wird.
US-Beamte warnen, dass mit der zunehmenden Abhängigkeit von weltraumgestützten Ressourcen auch die Konkurrenz um die Kontrolle oder den Zugang zum Weltraum zunehmen wird. Dies könnte dazu führen, dass kommerzielle Betreiber zunehmend in das Kreuzfeuer geopolitischer Spannungen geraten.
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