FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Aktien von HENSOLDT und anderen Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und thyssenkrupp sind am Freitag unter Druck geraten. Trotz der jüngsten Aufrüstungspläne in Europa, die die Kurse dieser Unternehmen beflügelt hatten, kam es zu deutlichen Gewinnmitnahmen.
Die Aktien von HENSOLDT erlitten am Freitag einen signifikanten Kursrückgang. Trotz der jüngsten Aufrüstungspläne in Europa, die die Kurse von Rüstungsunternehmen wie HENSOLDT, Rheinmetall und RENK beflügelt hatten, fiel der Kurs von HENSOLDT um 13,15 Prozent auf 63,40 Euro. Diese Entwicklung wurde durch eine kritische Bewertung von Kepler Cheuvreux verstärkt, die die Papiere auf ‘Reduce’ herabstufte. Analyst Aymeric Poulain warnte, dass das Tempo, in dem die HENSOLDT-Aktien die Zukunft vorwegnehmen, gefährlich hoch sei.
Auch die Aktien von RENK und Rheinmetall verzeichneten am Freitag deutliche Verluste. RENK fiel um 6,64 Prozent und Rheinmetall um 7,01 Prozent. Diese Rückgänge sind Teil einer breiteren Bewegung, die durch Gewinnmitnahmen nach einer Phase starker Kursgewinne ausgelöst wurde. Die geplanten Investitionen in die deutsche Verteidigung hatten zuvor für einen deutlichen Anstieg der Aktienkurse gesorgt.
Ein wesentlicher Treiber für die jüngste Rallye der Rüstungsaktien war die nachlassende Unterstützung von US-Präsident Donald Trump für seine NATO-Verbündeten, was zu einem erhöhten Rüstungsbedarf in Europa führte. Die deutsche Bundesregierung plant, diesem Bedarf mit einem historischen Finanzpaket zu begegnen, das auch Investitionen in die Infrastruktur umfasst. Dies hatte nicht nur Rüstungsunternehmen, sondern auch Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich beflügelt.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung bei thyssenkrupp, dessen U-Boot- und Marineschiff-Sparte Marine Systems zuletzt ebenfalls von der Rüstungsfantasie profitierte. Ein Analystenkommentar, der auf den übersehenen Rüstungscharakter hinwies, trug zu einer Verdoppelung des Aktienkurses seit Mitte Februar bei. Trotz der leichten Gewinnmitnahmen am Freitag beläuft sich das Plus im Jahr 2025 bereits auf 144 Prozent.
Die jüngsten Kursrückgänge bei Rüstungsaktien könnten als gesunde Korrektur nach einer Phase starker Kursgewinne interpretiert werden. Analysten warnen jedoch, dass die Bewertungen in einigen Fällen zu hoch geworden sind. Investoren sollten daher vorsichtig bleiben und die Entwicklungen in der Branche genau beobachten.
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