Rückkehr syrischer Fachkräfte: Chancen für Syrien und Stabilität für Deutschland

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Rückkehr syrischer Geflüchteter nach Syrien könnte sowohl für das kriegsgebeutelte Land als auch für den deutschen Arbeitsmarkt positive Auswirkungen haben. Während die Rückkehr der Geflüchteten in Deutschland kaum spürbare Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringt, könnten die in Deutschland erworbenen Qualifikationen der Rückkehrer einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau Syriens leisten.

Die Rückkehr syrischer Geflüchteter nach Syrien wird von Experten als weitgehend unproblematisch für den deutschen Arbeitsmarkt eingeschätzt. Mit einem Anteil von unter einem Prozent an den über 35 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland sind syrische Arbeitskräfte in nahezu allen Berufsfeldern vertreten. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement in den Bereichen Verkehr, Logistik und Sicherheit, wo ihr Anteil bei 1,4 Prozent liegt.

Aktuell sind laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit 222.610 Syrer in Deutschland sozialversicherungspflichtig tätig. Hinzu kommen etwa 65.000 Syrer, die in einem Minijob arbeiten. Diese Zahlen spiegeln eine Beschäftigungsquote von 51,9 Prozent bei Männern und 18,9 Prozent bei Frauen wider. Trotz dieser Zahlen bleibt der Einfluss auf den deutschen Arbeitsmarkt gering, da die syrischen Arbeitskräfte nur einen kleinen Teil der gesamten Beschäftigten ausmachen.

Ein bemerkenswerter Aspekt ist der Ausbildungsgrad der syrischen Erwerbstätigen in Deutschland. Rund 44 Prozent von ihnen zählen zu den ungelernten oder angelernten Helfern, während über die Hälfte eine Facharbeiterqualifikation oder noch höhere Abschlüsse vorweisen können. Besonders erwähnenswert ist die Zahl der Mediziner, die mit etwa 5.000 Personen einen wichtigen Beitrag im deutschen Gesundheitswesen leisten.

Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) betont, dass nicht alle Geflüchteten eine Rückkehr nach Syrien anstreben. Dennoch sei es sinnvoll, jene, die heimkehren wollen, in ihrem Vorhaben zu unterstützen. Mit den in Deutschland erworbenen Qualifikationen könnten sie signifikante Beiträge zum Wiederaufbau Syriens leisten und gleichzeitig als wertvolle Kontaktpersonen für deutsche Interessen in Syrien fungieren.

Die Rückkehr syrischer Fachkräfte könnte somit nicht nur den Wiederaufbau Syriens unterstützen, sondern auch langfristig die Beziehungen zwischen Deutschland und Syrien stärken. Die in Deutschland erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen könnten in Syrien dringend benötigte Impulse für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr syrischer Geflüchteter nach Syrien sowohl für das kriegsgebeutelte Land als auch für Deutschland Chancen bietet. Während der deutsche Arbeitsmarkt stabil bleibt, könnten die Rückkehrer mit ihren Qualifikationen und Erfahrungen einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau Syriens leisten und gleichzeitig die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern stärken.