MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der europäische Markt für Wärmepumpen steht vor einer erheblichen Herausforderung, da die Verkaufszahlen im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen sind. Besonders Deutschland ist von diesem Rückgang betroffen, was auf verschiedene wirtschaftliche und politische Faktoren zurückzuführen ist.
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Der europäische Wärmepumpenmarkt erlebt derzeit eine Phase der Stagnation, die durch einen signifikanten Rückgang der Verkaufszahlen gekennzeichnet ist. Laut der European Heat Pump Association (EHPA) sind die Verkäufe in zehn von dreizehn erfassten Ländern im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 23 Prozent gesunken. Diese Entwicklung betrifft etwa 85 Prozent des gesamten europäischen Marktes, wobei die Anzahl der neu installierten Anlagen von 2,6 Millionen auf rund 2,0 Millionen zurückging.
Besonders dramatisch ist der Rückgang in Deutschland, wo sich die Verkäufe nahezu halbiert haben. Die Zahl der verkauften Wärmepumpen sank von über 437.000 auf etwa 228.000 Geräte, was einem Rückgang von 48 Prozent entspricht. Dies stellt den stärksten absoluten Rückgang in Europa dar. Auch Frankreich verzeichnete einen deutlichen Rückgang, während Belgien prozentual gesehen noch schlechter abschnitt.
Die EHPA nennt mehrere Gründe für diesen Rückgang. Dazu gehören Unsicherheiten in der Regulierung und Förderung, eine schwächelnde Konjunktur sowie hohe Lebenshaltungskosten. Zudem bleiben die Erdgaspreise in vielen Ländern niedrig, was die Umstellung auf strombetriebene Heizsysteme weniger attraktiv macht. In Ländern wie Italien, den Niederlanden und Schweden sind die Verkaufszahlen ebenfalls rückläufig.
Im Gegensatz dazu verzeichnete das Vereinigte Königreich ein bemerkenswertes Wachstum von 63 Prozent, was auf staatliche Zuschusserhöhungen zurückzuführen ist. Diese Maßnahmen sind jedoch zeitlich begrenzt und gelten nur bis Ende 2024. Auch in Portugal und Österreich gab es leichte Zuwächse, die jedoch im Vergleich zu den Rückgängen in anderen Ländern marginal sind.
Die deutsche Wärmepumpenbranche hofft auf eine Erholung im Jahr 2025, vorausgesetzt, dass die angekündigten staatlichen Fördermittel nicht gekürzt werden. Die Popularität von Wärmepumpen als Ersatz für Gasheizungen hatte infolge des Ukraine-Krieges zugenommen, geriet jedoch auch in eine politische Debatte über staatliche Eingriffe und hohe Anschaffungskosten.
Die Zukunft des Wärmepumpenmarktes in Europa hängt stark von politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab. Eine nachhaltige Erholung könnte durch gezielte Fördermaßnahmen und eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erreicht werden. Die Branche steht vor der Herausforderung, innovative Lösungen zu entwickeln, um die Attraktivität von Wärmepumpen zu steigern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren.
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