MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Zivilverfahren in Deutschland erheblich verringert, was sowohl auf die Corona-Pandemie als auch auf andere Faktoren zurückzuführen ist.
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Die Zahl der Zivilverfahren in Deutschland hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Rückgang erlebt. Besonders während der Corona-Pandemie war dieser Trend deutlich zu beobachten. Die Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Anzahl der Verfahren zwischen 2007 und 2023 erheblich gesunken ist. Besonders betroffen sind die Amtsgerichte, die einen Rückgang von fast 39 Prozent verzeichnen mussten. Auch bei den Landgerichten, die sich mit teureren Streitfällen ab 5.000 Euro befassen, ist ein Rückgang von knapp 19 Prozent zu verzeichnen.
Ein Vorstoß der Ampel-Koalition, die Streitwertgrenze auf 8.000 Euro zu erhöhen, steht derzeit noch aus. Diese Entwicklung betrifft alle Bundesländer und viele Rechtsgebiete. Besonders in Bayern war während der Pandemie ein markanter Einbruch zu beobachten, wo die Anzahl der Eingänge an Amtsgerichten von fast 126.000 im Jahr 2019 auf unter 102.000 im Jahr 2022 sank.
Die Deutschen, oft als streitlustig beschrieben, scheinen in Bezug auf Zivilverfahren friedfertiger geworden zu sein. Ein Sprecher des Justizministeriums Nordrhein-Westfalen sieht keinen eindeutigen Grund für diesen Rückgang, obwohl hohe Prozesskosten und der Stress, den Verfahren verursachen können, als mögliche Erklärungen diskutiert werden. Auch die geringere Bereitschaft von Rechtsschutzversicherungen zur Zahlung könnte eine Rolle spielen.
Für Anwaltskanzleien stellt der Rückgang an Einzelverfahren eine Herausforderung dar, da die Konkurrenz wächst, während die Zahl der zugelassenen Anwälte nicht sinkt. Dennoch profitieren Prozessfinanzierer von dieser Entwicklung. Unternehmen wie Litfin, einer der größten Prozessfinanzierer Europas, betrachten Zivilprozesse zunehmend als lukratives Investmentgeschäft.
Prozessfinanzierer bieten mit ihrer Vorfinanzierung einen Anreiz für Kläger, indem sie das finanzielle Risiko übernehmen. Kritiker stehen diesen Finanzierungsmodellen skeptisch gegenüber. Andererseits eröffnen Prozesse gegen finanzstarke Gegner wie Apple oder Google neue Erfolgsperspektiven. So hat Litfin als Investmentmöglichkeit für Anleger, die Chancen und moralische Angemessenheit in der Prozessfinanzierung sehen, bereits Fonds geschaffen.
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