MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der Rechenzentrumsbranche könnten weitreichende Folgen für die Telekommunikationsindustrie haben. Große Cloud-Anbieter wie AWS und Microsoft ziehen sich teilweise aus dem internationalen Rechenzentrumsleasing zurück, was sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die Telekommunikationsanbieter haben könnte.
Die Anzeichen für einen Rückgang der Investitionen in Rechenzentren durch große Cloud-Anbieter, auch bekannt als Hyperscaler, mehren sich. Diese Entwicklung könnte sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf den Telekommunikationsmarkt haben. Berichten zufolge hat AWS, ein führender Anbieter von Cloud-Diensten, einen Teil seiner Leasingverhandlungen für internationale Rechenzentren pausiert. Diese Entscheidung könnte die Telekommunikationsanbieter betreffen, die oft die Konnektivität zwischen diesen Rechenzentren bereitstellen.
Die Analysten von Wells Fargo haben kürzlich darauf hingewiesen, dass AWS mehrere neue Rechenzentrumsmietverträge verzögert hat. Diese Warnung kommt nur wenige Wochen, nachdem TD Cowen berichtete, dass Microsoft Rechenzentrumsprojekte in den USA und Europa im Umfang von 2 Gigawatt abgesagt hat. Diese Kapazität reicht aus, um etwa 1,5 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Bedeutung dieser Projekte liegt in ihrer Fähigkeit, massive Rechenlasten wie KI-Training oder Cloud-Dienste zu unterstützen.
Der Boom bei KI-gestützten Rechenzentren ist nicht zu unterschätzen. Hyperscaler wie Microsoft, AWS, Google und Meta investieren historische Summen in den Bau neuer Rechenzentren, die KI unterstützen können. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) verbrauchten Rechenzentren im Jahr 2022 460 Terawattstunden (TWh), was 2 % des weltweiten Stromverbrauchs entspricht.
Es ist jedoch schwierig, das genaue Ausmaß der jüngsten Änderungen bei Microsoft und AWS zu bestimmen und welche Auswirkungen dies auf die Telekommunikationsbranche haben könnte. Ein AWS-Vertreter betonte in sozialen Medien, dass das Unternehmen seine Ausgaben für Rechenzentren nicht generell reduziere. Vielmehr handele es sich um eine routinemäßige Kapazitätsverwaltung ohne grundlegende Änderungen in den Expansionsplänen.
Die Nachfrage nach Hyperscale-Rechenzentren blieb laut einer aktuellen Analyse von TD Cowen im ersten Quartal 2025 stark. Oracle und AWS führten die Nachfrage nach Rechenzentrumsleasing an. Dennoch beobachteten die Analysten eine Abschwächung der Euphorie, die den Markt im Vorjahr geprägt hatte.
Darüber hinaus verlagert AWS sein Rechenzentrumsgeschäft von Colocation-Deals hin zu eigenen Bauprojekten. Colocation-Deals beinhalten die Anmietung von Platz, Strom und Kühlung in Rechenzentren Dritter, um eigene Computerausrüstung unterzubringen, anstatt eigene Einrichtungen zu bauen und zu betreiben.
Die Telekommunikationsbranche sollte sich für diese Entwicklungen interessieren, da Anbieter wie Verizon und Lumen Technologies oft die Konnektivität bereitstellen, um KI-Daten aus Rechenzentren zu den Nutzern zu transportieren. Verizon meldete kürzlich 1 Milliarde US-Dollar Umsatz durch den Transport von KI-Diensten über seine bestehende Netzwerkinfrastruktur.
Separat berichtete Lumen Ende letzten Jahres über private Glasfaserverträge im Wert von 8 Milliarden US-Dollar mit Unternehmen wie Microsoft, AWS, Google und Meta. Diese Entwicklungen zeigen, dass Telekommunikationsanbieter von der KI-Revolution profitieren könnten, indem sie ihre Netzwerkinfrastruktur für KI-Anwendungen nutzen.
Ein solches Geschäftsmodell befindet sich noch in den Anfängen, aber Unternehmen wie NVIDIA argumentieren, dass Telekommunikationsnetzbetreiber erhebliche Einnahmen aus dieser Art von KI-Inferenz erzielen könnten. Daher könnten jegliche Reduzierungen der Rechenzentrumsnachfrage von Microsoft, AWS oder anderen Unternehmen die Einnahmen der Telekommunikationsanbieter aus KI-Diensten jetzt oder in Zukunft dämpfen.
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