MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Rotlichtverstöße zählen zu den gefährlichsten Verkehrsdelikten und können schwerwiegende Unfälle verursachen. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass Autofahrer, Radfahrer und E-Scooter-Fahrer besonders häufig rote Ampeln missachten. Diese Verstöße geschehen oft aus Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit und sind in Großstädten wie Berlin und Hamburg besonders verbreitet.
Rotlichtverstöße sind ein ernstes Problem im Straßenverkehr, das nicht nur die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährdet, sondern auch erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Eine Untersuchung des ADAC hat ergeben, dass Autofahrer besonders häufig für das Überfahren roter Ampeln verantwortlich sind. In stressigen Verkehrssituationen oder bei dichtem Verkehr wird das Rotlicht oftmals übersehen oder bewusst ignoriert. Dabei geschehen viele Verstöße nicht aus Absicht, sondern aus Unachtsamkeit.
Radfahrer neigen ebenfalls dazu, rote Ampeln zu missachten. Dies geschieht oft aus Bequemlichkeit oder weil sie sich weniger an die gleichen Verkehrsregeln gebunden fühlen wie Autofahrer. Besonders an wenig befahrenen Kreuzungen oder bei schlecht sichtbaren Ampeln wird das Rotlicht ignoriert. Auch E-Scooter-Fahrer fallen immer häufiger durch Rotlichtverstöße auf. Seit der zunehmenden Verbreitung dieser Fahrzeuge ist ein deutlicher Anstieg der Verstöße zu verzeichnen, vor allem in Großstädten. Die hohe Mobilität und die Möglichkeit, sich schnell durch den Verkehr zu bewegen, verleiten viele Fahrer dazu, rote Ampeln zu ignorieren.
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Erfassung dieser Verstöße. Nicht alle Ampeln sind mit einer Kamera ausgestattet, sodass viele Regelverstöße unbemerkt bleiben. Der Bußgeldkatalog unterscheidet zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Rotlichtverstoß. Bei einem einfachen Verstoß, wenn die Ampel weniger als eine Sekunde auf Rot stand, beträgt das Bußgeld 90 Euro, verbunden mit einem Punkt in Flensburg. Bei einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer steigt das Bußgeld auf 200 Euro, verbunden mit zwei Punkten und einem einmonatigen Fahrverbot.
Ein qualifizierter Rotlichtverstoß liegt vor, wenn die Ampel bereits länger als eine Sekunde rot war. In diesem Fall beträgt das Bußgeld mindestens 200 Euro, es gibt zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot. Falls eine Gefährdung oder ein Unfall verursacht wurde, kann die Strafe auf bis zu 360 Euro ansteigen. Auch für Radfahrer und E-Scooter-Fahrer sind Rotlichtverstöße mit Sanktionen verbunden. Die Bußgelder bewegen sich hier zwischen 60 und 180 Euro, zudem wird ein Punkt in Flensburg eingetragen. In schweren Fällen kann sogar ein Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge verhängt werden.
Besonders gefährlich sind Verstöße an Fußgängerüberwegen oder Kreuzungen mit Straßenbahnen, wo es laut ADAC besonders häufig zu kritischen Situationen kommt. Regionale Unterschiede bei Rotlichtverstößen sind ebenfalls bemerkenswert. Laut einer Untersuchung von Allianz Direct gibt es deutliche regionale Unterschiede bei Verkehrsverstößen. In Nordrhein-Westfalen werden die meisten Verstöße registriert, während Brandenburg den höchsten Anteil an Rotlichtverstößen pro 1.000 Fahrer aufweist. Besonders in den Metropolen Berlin und Hamburg wird das Rotlicht überdurchschnittlich oft ignoriert.
Dies könnte auf den dichten Stadtverkehr und das häufige Anhalten an Ampeln zurückzuführen sein. Gerade in Großstädten zählen Rotlichtverstöße zu den häufigsten Unfallursachen. Verkehrsplaner setzen daher verstärkt auf Ampelblitzer, um die Anzahl der Verstöße zu reduzieren und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Die Einführung solcher Maßnahmen zeigt bereits erste Erfolge, doch bleibt die Herausforderung bestehen, das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für die Gefahren von Rotlichtverstößen zu schärfen.
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