MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erforschung des menschlichen Selbstverständnisses hat durch den Einsatz von Robotern eine neue Dimension erreicht. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen untersuchen, wie Roboter helfen können, die komplexen Prozesse der Selbstwahrnehmung zu modellieren und zu testen.
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Die Frage nach dem menschlichen Selbstverständnis ist seit jeher ein zentrales Thema in der Psychologie und Philosophie. Nun eröffnet die Robotik neue Perspektiven, indem sie als Modell und Experimentierplattform dient, um die Prozesse der Selbstwahrnehmung zu simulieren und zu untersuchen. Forscher der Istituto Italiano di Tecnologia, der Universität Sheffield und der Universität zu Köln haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie die Möglichkeiten ausgelotet, wie Roboter zur Erforschung des menschlichen Selbst eingesetzt werden können.
Ein wesentlicher Aspekt der Studie ist die Fähigkeit von Robotern, Prozesse wie Körperwahrnehmung und Handlungskontrolle zu modellieren. Diese Prozesse sind entscheidend für das menschliche Selbstverständnis, da sie das Gefühl der Kontrolle über den eigenen Körper und die eigenen Handlungen vermitteln. Die Forscher argumentieren, dass Roboter als verkörperte Modelle dieser kognitiven Prozesse dienen können, um besser zu verstehen, wie das Selbstgefühl entsteht und sich entwickelt.
Darüber hinaus können Roboter in psychologischen Experimenten eingesetzt werden, um zu untersuchen, wie Menschen Roboter als soziale Wesen wahrnehmen. Erste Experimente haben gezeigt, dass Menschen in der Lage sind, Robotern soziale Qualitäten zuzuschreiben und mit ihnen eine gemeinsame Handlungskontrolle zu erleben. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Entwicklung des Selbstgefühls im menschlichen Lebensverlauf besser zu verstehen und zu erforschen, wie es in bestimmten psychischen Erkrankungen gestört sein kann.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Forschung ist die Möglichkeit, bestimmte Merkmale des menschlichen Selbst auf Roboter zu übertragen. So haben Kinder bereits im Alter von vier Jahren ein Gefühl für sich selbst als zeitlich existierende Wesen und erkennen andere Menschen ebenfalls als solche. Diese Aspekte des Selbst werden nun auch bei Robotern untersucht, indem Gedächtnissysteme entwickelt werden, die dem menschlichen autobiografischen Gedächtnis ähneln. Obwohl diese Arbeit noch in den Anfängen steckt, zeigt sie das Potenzial, das in der Verbindung von Robotik und Psychologie liegt.
Die Studie hebt auch die zukünftigen Herausforderungen hervor, die mit der Erforschung des Selbst durch Robotik verbunden sind, insbesondere wenn das Selbstgefühl bei Menschen aufgrund bestimmter Bedingungen wie Schizophrenie oder Autismus beeinträchtigt ist. Durch das Verständnis dieser Vielfalt hoffen die Autoren, neue Einblicke in die Bausteine des Selbstgefühls zu gewinnen und damit einen Beitrag zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze zu leisten.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass Roboter nicht nur als technische Werkzeuge, sondern auch als wertvolle Modelle zur Erforschung des menschlichen Selbstverständnisses dienen können. Diese interdisziplinäre Herangehensweise verbindet kognitive Robotik, Psychologie und Psychiatrie und bietet neue Möglichkeiten, die menschliche Identität und ihre Entwicklung besser zu verstehen.
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