MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr erlebt im Jahr 2024 einen beispiellosen Ansturm von Anträgen, wobei Flugreisen im Mittelpunkt stehen. Mehr als 45.600 Anträge wurden eingereicht, was einem Anstieg von 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung übertrifft sogar die Zahlen von 2020, als pandemiebedingte Reiseabsagen die Anträge in die Höhe trieben.
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Die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr hat im Jahr 2024 einen neuen Rekord bei den eingereichten Anträgen verzeichnet. Mit über 45.600 Anträgen, von denen 84 Prozent den Bereich Flugreisen betreffen, zeigt sich ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Diese Entwicklung wird vor allem durch Streiks, extreme Wetterbedingungen und IT-Probleme verursacht, die den Luftverkehr erheblich beeinträchtigt haben.
Die Organisation, die seit 2010 Beschwerden im Bereich Flug-, Bus-, Bahn- und Schiffsreisen bearbeitet, hat damit den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2020 übertroffen. Damals waren es pandemiebedingte Reiseabsagen, die die Zahlen in die Höhe trieben. Im Jahr 2024 jedoch sind es vor allem die Herausforderungen im Luftverkehr, die zu einem Anstieg der Anträge geführt haben.
Rund 38.000 der eingereichten Anträge betrafen annullierte Flüge. Diese Zahl verdeutlicht die massiven Beeinträchtigungen, die durch die genannten Probleme im Luftverkehr entstanden sind. Die Schlichtungsstelle bietet den Verbrauchern eine wichtige Anlaufstelle, um Streitigkeiten mit Reiseanbietern zu klären und ihre Rechte geltend zu machen.
Auch die Bahnunternehmen stehen vermehrt im Fokus der Beschwerden. Mit 6.500 Anträgen zu Zugausfällen und Verspätungen ist hier ein Anstieg von etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist angesichts der bekannten Infrastrukturprobleme im deutschen Bahnnetz wenig überraschend.
Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr Erstattungen in Höhe eines mittleren, dreistelligen Millionenbetrages aufgrund von Verspätungen geleistet. Dies zeigt, wie stark die Probleme im Bahnverkehr die Verbraucher betreffen und welche finanziellen Auswirkungen sie haben.
Seit Oktober 2024 nutzt die Schlichtungsstelle ein neues System zur Bearbeitung der Fälle, das leicht abweichende statistische Methoden verwendet. Laut eigenen Angaben sind die Auswirkungen auf das Gesamtjahr jedoch marginal, auch wenn Vergleiche der Monate seit Oktober mit dem Vorjahr nur eingeschränkt möglich sind.
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