BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bundesregierung hat einen neuen Aktionsplan vorgestellt, der darauf abzielt, die Fairness im Digitalhandel zu stärken und internationale Onlinehändler wie Temu und Shein stärker zu regulieren.
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Die Bundesregierung hat kürzlich einen umfassenden Aktionsplan zur Regulierung internationaler Onlinehändler wie Temu und Shein vorgestellt. Ziel ist es, die Einhaltung europäischer Standards im E-Commerce zu gewährleisten und die 150-Euro-Zollfreigrenze abzuschaffen. Diese Grenze ermöglicht es Plattformen derzeit, Waren abgabefrei in die EU zu importieren, solange der Warenwert unterhalb dieser Schwelle liegt. Kritiker bemängeln, dass Pakete häufig falsch deklariert werden, um die Freigrenze nicht zu überschreiten, was die Plattformen jedoch zurückweisen.
Ein zentraler Bestandteil des Aktionsplans ist die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Marktüberwachungsbehörden und dem Zoll, um koordinierte Kontrollen zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass geltendes Recht auch für Händler aus Drittstaaten durchgesetzt wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betont, dass europäische Standards für alle Marktteilnehmer gleichermaßen gelten müssen, um Verbraucherschutz und Fairness im E-Commerce zu gewährleisten.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt den Aktionsplan grundsätzlich, fordert jedoch eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen. Laut HDE-Chef Alexander von Preen müssen den angekündigten Maßnahmen nun konkrete Handlungen folgen, um die Regelbrüche von Anbietern wie Temu und Shein effektiv zu unterbinden. Experten weisen darauf hin, dass der Zoll durch die Vielzahl an Sendungen überlastet sei, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht.
Plattformen wie Shein und Temu stehen trotz ihrer Beliebtheit aufgrund günstiger Preise in der Kritik. Vorwürfe betreffen fragwürdige Produktqualität und unfaire Wettbewerbspraxis, die von den Portalen jedoch strikt zurückgewiesen werden. Eine Sprecherin von Shein begrüßte die Bemühungen um mehr Vertrauen und Sicherheit im Onlinehandel und betonte die gesetzeskonforme Tätigkeit des Unternehmens in der EU.
Mit Blick auf die Zukunft ist die Frage, wie konsequent die Gesetzgebung gegenüber Händlern aus Drittstaaten durchsetzbar sein wird, von entscheidender Bedeutung. Die Bundesregierung setzt auf eine strengere Haftung der Plattformen für die angebotenen Produkte, um Verbraucher vor unsicheren und minderwertigen Produkten zu schützen. Die Eindämmung unfairer Praktiken ist in einem stark umkämpften Umfeld von besonderer Bedeutung.
Der Aktionsplan, der bereits im Sommer vom Ministerium erarbeitet wurde, könnte einen wichtigen Schritt in Richtung eines faireren und sichereren E-Commerce-Marktes darstellen. Die Abschaffung der Zollfreigrenze und die verstärkte Haftung der Plattformen sind zentrale Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern und den Verbraucherschutz zu stärken.
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